Wie wird der Hettmecker Teich zukünftig aussehen?

Sanierung und Umgestaltung geplant


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Der Hettmecker Teich in Attendorn soll zukünftig saniert und umgestaltet werden. Vier Varianten stehen im Raum. von Adam Fox
Der Hettmecker Teich in Attendorn soll zukünftig saniert und umgestaltet werden. Vier Varianten stehen im Raum. © Adam Fox

Attendorn. Um die Gestaltung des Hettmecker Teichs geht es am Montag, 8. März, in der Sitzung des Ausschusses Planen, Bauen, Klima- und Umweltschutz (PBKU). Im Raum stehen vier mögliche Varianten mit unterschiedlich hohen Kosten. Die Stadt Attendorn plädiert für eine großflächige Überplanung des Gesamtareals.


Der Hettmecker Teich befindet sich in nördlichen Stadtgebiet von Attendorn zwischen den Straßen „Am Stege“, „Fürstemickestraße“ und „Am Hettmecker Teich“. Der Teich wird vom Fürstmickebach durchflossen. Momentan ist die Anlage verpachtet. Der Pächter betreibt sowohl Anlage als auch Fischhaltung hobbymäßig.

Laut Tiefbauamt ergeben sich eine Reihe von Faktoren, die abträglich für die Qualität des Fließgewässers sind und dafür sorgen, dass der Teich aufgrund der mitgeführten Sedimente des Baches durch Ablagerungen verfüllt wird. Zudem widerspreche die Teichanlage den EU-Wasserrahmenrichtlinien. Des weiteren seien chemische Parameter (Fischhaltung, Nährstoffeintrag) und physikalische Auswirkungen (Erwärmung) für die Wasserqualität abträglich.

Eine weitere Herausforderung ist die 1951 erbaute Wehranlage. Durch Wasserdruck, Wurzeleinwuchs und Witterungseinflüsse sind laut Sitzuingsvorlage im Bauwerk Risse entstanden. Ein im Januar 2020 erstelltes Gutachten habe ergeben, dass zwar keine Gefahr in Vollzug sei, eine Mauersanierung in den nächsten zwei Jahren empfohlen werde. Die Sanierungskosten (Abriss und Neubau Stauwehr) würden sich auf 60.000 Euro belaufen.

Die aus dem Jahr 1951 stammende Wehranlage hat nach einem Gutachten Sanierungsbedarf. Akute Gefahr sei jedoch nicht in Verzug. von Adam Fox
Die aus dem Jahr 1951 stammende Wehranlage hat nach einem Gutachten Sanierungsbedarf. Akute Gefahr sei jedoch nicht in Verzug. © Adam Fox

Die Stadt hat folgende vier Varianten ausgearbeitet:

Variante 1: Aufgabe des Teiches (85.000 Euro)

Der Teich würde entfallen und die Stauwehr abgerissen. Der Fürstmickebach würde mittels eines neuen offenen Gewässerprofiles durch die heutige Teichfläche bis zum Gewässerdurchlass „Am Hettmecker Teich“ geleitet.

Den Teich würde es bei dieser Variante nicht mehr geben. von Hansestadt Attendorn
Den Teich würde es bei dieser Variante nicht mehr geben. © Hansestadt Attendorn
Variante 2a: Erhalt des Teiches, Nutzung als Feuerlöschteich (190.000 Euro)

Der Teich inklusive Bachdurchfluss bliebe erhalten und die Staumauer würde komplett neu errichtet. In dieser Variante würde die Nutzung des Teiches als Löschwasserreservoir erfolgen. Dazu müsste der angesammelte Teichschlamm entnommen und entsorgt werden. Kostenfaktor allein hierfür: ca. 100.000 Euro. Der Schlamm- und Sedimentzulauf könnte durch einen neu zu errichtenden Schlammfang im Teichzulauf minimiert werden.

Der Teich würde in dieser Variante als Feuerlöschteich genutzt werden.  von Hansestadt Attendorn
Der Teich würde in dieser Variante als Feuerlöschteich genutzt werden. © Hansestadt Attendorn
Variante 2b: Beibehaltung des Teiches im Nebenschluss (220.000 Euro)

Der Teich könnte mit dem bisherigen Volumen als Löschteich beibehalten werden, allerdings würde der Raum für eine ansprechende Verbesserung des Wohnumfeldes weitgehend entfallen sowie der vorhandene Raum für parkende Autos reduziert werden.

Auch diese Variante würde als Löschteich dienen. von Hansestadt Attendorn
Auch diese Variante würde als Löschteich dienen. © Hansestadt Attendorn
Variante 3: Großflächige Überplanung des Gesamtareals (255.000 Euro)

Ein weiterer zeitgemäßer Ansatz ist die Überlegung, für die im Wohnumfeld Hettmecker Teich lebenden Anwohner einen geeigneten öffentlichen Nahaufenthaltsbereich zu schaffen.

Dieser wäre ausgestattet mit Stadtmobiliar, Bepflanzungen, einem Wasserzugang sowie schattenspendenden Bäumen. Die Planung sieht weiterhin vor, entlang der Straße „Am Stege“ Kfz-Stellplätze anzulegen und so das heute ungeordnete Parken zu steuern.

Diese Variante würde als Parkanlage und Treffpunkt dienen. von Hansestadt Attendorn
Diese Variante würde als Parkanlage und Treffpunkt dienen. © Hansestadt Attendorn
Bürgermeister spricht sich für Variante 3 aus 

Bürgermeister Christian Pospischil schlägt vor, für die weiteren Planungen die Variante 3 zu verfolgen, um neben den ökologischen Belangen auch die städtebauliche Situation zu verbessern und für die Einwohner des umliegenden Bereiches einen geeigneten Freiraum zur Verfügung stellen zu können.

Da es sich bei dem Bauvorhaben sowohl um eine Verbesserung in gewässerökologischer Hinsicht wie auch um eine klimarelevante Maßnahme handelt, soll geprüft werden, ob und welche Fördermöglichkeiten es gibt.

Online-Diskussion zum Hettmecker Teich

Im Rahmen der Neugestaltung des Areals am Hettmecker Teich in Attendorn lädt der SPD-Stadtverordnete und Wahlbezirksvertreter für Biekhofen, Gregor Stuhldreier, alle interessierten Bürger zu einer Online-Diskussion ein. Am Mittwoch, 3. März, 17 Uhr, werden die unterschiedlichen Planungsalternativen vorgestellt und Anregungen aus der Bürgerschaft aufgenommen.

„Bedingt durch die aktuellen Einschränkungen wird die Veranstaltung in digitaler Form über Zoom stattfinden“, erläutert Stuhldreier. Die Bürger werden gebeten, sich vorab per E-Mail bei Gregor Stuhldreier (gregor.stuhldreier@spd-attendorn.de) anzumelden. Die Zugangsdaten zur Videokonferenz werden anschließend per E-Mail zugesendet.

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