Verzicht auf das Wallcenter wirft Attendorner Einzelhandel zurück

Gemeinsame Stellungnahme der Fraktionen


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Die Fraktionen im Attendorner Rat sprechen sich gemeinsam für die Projekte Wallcenter und Cohn-Gebäude aus. von privat
Die Fraktionen im Attendorner Rat sprechen sich gemeinsam für die Projekte Wallcenter und Cohn-Gebäude aus. © privat

Attendorn. Wallcenter, Cohn-Gebäude und mehr. In der Hansestadt Attendorn Attendorn stehen derzeit einige Einzelhandelsprojekte im Fokus. Die Ratsfraktionen von SPD, CDU und UWG sowie der Ratsvertreter der Grünen nehmen hierzu gemeinsam Stellung


Die Attendorner City habe durch die Umsetzung des Innenstadtentwicklungskonzeptes in den vergangenen Jahren deutlich an Attraktivität gewonnen und ein vollkommen „neues Gesicht“ bekommen.

Daneben habe eine aktive Einzelhandelsförderung dazu beigetragen, die Zahl der Leerstände deutlich zu senken. Trotzdem sei ein Kaufkraftabfluss alleine für die Sortimente Lebensmittel sowie Gesundheit und Körperpflege laut des aktuellen Einzelhandelskonzeptes 15 Millionen Euro pro Jahr zu verzeichnen. 
Kaufkraftabfluss wirkt sich negativ aus
Dies wirke sich negativ aus. Insbesondere trage die im Vergleich zu anderen Städten derzeit offenbar fehlende Auswahl in den Sortimenten Bekleidung, Lebensmittel und Drogeriewaren zu dieser Entwicklung bei.

Im Bereich von Lebensmitteln und Drogeriewaren verfüge Attendorn im Gegensatz zu den benachbarten Städten lediglich über einen großen Supermarkt, einen sogenannten Vollsortimenter, und einen Drogeriemarkt. So können Kunden in der Hansestadt derzeit kaum vom Wettbewerb mehrerer Anbieter profitieren.

Da sei es keine Überraschung, dass die Bürger Lebensmittel oder Drogeriewaren in Nachbarstädten kaufen und dort dann auch ihre sonstigen Besorgungen erledigen.
Ratsfraktionen begrüßen Projekte
Vor diesem Hintergrund begrüßen die Ratsmitglieder von SPD, CDU, UWG und Grünen die Projekte Wallcenter (ehemaliger Busbahnhof) und Cohn-Gebäude an der Wasserstraße.

„Beide Objekte sind dazu geeignet, die beschriebenen Defizite abzubauen. Beim Wallcenter verursachte die Corona-Krise und eine nicht mehr zur Verfügung stehende Fläche eine Unterbrechung des Planungsverfahrens. Diese Situation eröffnet allen Beteiligten derzeit die Chance, die Folgen der Krise für den Einzelhandel zu beobachten und das Projekt zu optimieren“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.
Entwicklung des Einzelhandels hat hohe Bedeutung
Die Fraktionen sind sich einig, dass ein Verzicht auf das Projekt Wallcenter den Attendorner Einzelhandel im Wettbewerb mit den benachbarten Zentren dauerhaft weit zurückwerfen würde.

Gleichzeitig wird gemeinsam betont, dass die Entwicklung des Einzelhandels in der historischen Stadtmitte eine genau so hohe Bedeutung habe. Deshalb werde die Perspektive, an der Wasserstraße eine große Einzelhandelsfläche für den Bekleidungs-Einzelhandel zu schaffen, begrüßt.
Aufwärtstrend weiter fortsetzen
Zusammen mit dem Drogeriemarkt Rossmann könne dort parallel ein Kundenmagnet mitten in der Stadt entstehen. Von solchen Magneten an mehreren Standorten in der Innenstadt und den kurzen Laufwegen dazwischen profitieren laut Stellungnahme auch die umliegenden kleineren Geschäfte.

Attendorn sei eine eng bebaute Stadt mit nur wenigen Möglichkeiten, großflächigen Einzelhandel anzubieten. Deshalb böten die Projekte Wallcenter und Wasserstraße wertvolle Chancen, die es zu nutzen gelte, um den Aufwärtstrend in der Attendorner Innenstadt weiter fortzusetzen.
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