Modepark Röther: Entscheidung über Baustopp voraussichtlich im Juni

Rechtsstreit zwischen Attendorn und Plettenberg


  • Attendorn, 28.05.2018
  • Von Sven Prillwitz
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    Redaktion

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Ob das Verwaltungsgericht Arnsberg einen vorläufigen Baustopp für das Modepark-Röther-Projekt in Plettenberg verhängt, entscheidet sich voraussichtlich im Juni. von Symbol Matthias Clever
Ob das Verwaltungsgericht Arnsberg einen vorläufigen Baustopp für das Modepark-Röther-Projekt in Plettenberg verhängt, entscheidet sich voraussichtlich im Juni. © Symbol Matthias Clever

Attendorn. Im Rechtsstreit zwischen den Städten Attendorn und Plettenberg um die Ansiedlung einer Modepark-Röther-Filiale in der Vier-Täler-Stadt wird für Juni eine erste Entscheidung erwartet. Das Verwaltungsgericht Arnsberg wird zunächst in einem Eilverfahren über einen möglichen vorläufigen Baustopp für das Großprojekt entscheiden.


Ursprünglich hätte die Stadt Plettenberg bis zum 20. April eine Stellungnahme inklusive einer Auswirkungsanalyse auf den Einzelhandel der Nachbarkommunen vorlegen sollen. Das Gericht habe der Verwaltung allerdings einen Aufschub bis Ende Mai gewährt, sagt Plettenbergs Bürgermeister Ulrich Schulte auf LokalPlus-Anfrage. Aktuell laufen die aufwändigen, auf mehr als zehn Millionen Euro bezifferten Sanierungsarbeiten am ehemaligen Real-Markt in Plettenberg weiter.

Dass die Entscheidung über einen möglichen Baustopp verschoben wurde, sorgt im Attendorner Rathaus für eine Mischung aus Skepsis und Unmut. „Uns ist natürlich daran gelegen, dass es so schnell wie möglich zu einer Entscheidung kommt. Für das Gericht wird es schwierig, wenn vor Ort Tatsachen geschaffen werden“, fürchtet Baudezernent und Beigeordneter Carsten Graumann.
Klage gegen Baugenehmigung
Im ehemaligen Real-Markt am Maiplatz in Plettenberg soll im August auf einer Verkaufsfläche von rund 7000 Quadratmetern eine neue Filiale von Modepark Röther eröffnet werden. Wegen der Größenordnung des Projekts sieht die Stadt Attendorn die Existenz des heimischen Einzelhandels gefährdet. Weil die Plettenberger Verwaltung das Vorhaben außerdem nicht mit den Nachbarkommunen abgestimmt und keine Auswirkungsanalyse vorgelegt habe, reichte die Stadt Attendorn gegen die Baugenehmigung für das Vorhaben Klage beim Verwaltungsgericht in Arnsberg ein – und gleichzeitig einen einstweiligen Rechtsschutzantrag (LokalPlus berichtete).

Letzterer bedeutet, dass das Gericht zunächst in einem Eilverfahren entscheiden muss, ob die Baugenehmigung „offensichtlich rechtmäßig“ ist. Ist das nicht der Fall, müsste bis zu einem abschließenden Urteil ein vorübergehender Baustopp verhängt werden.
Plettenberg in „regelmäßigem Kontakt“ mit Modefilialist
Mit Modepark Röther steht Ulrich Schulte nach eigenen Angaben „in regelmäßigem Kontakt“. Weiter kann und will sich Plettenbergs Bürgermeister „wegen des schwebenden Verfahrens“ zu der Angelegenheit zunächst nicht äußern. Dem „Süderländer Tageblatt“ sagte Schulte im April, dass der geschäftsführende Gesellschafter des mittelständischen Modefilialisten, Michael Röther, angesichts der Klage „natürlich nicht amüsiert“ sei.
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