Kundgebung in Attendorn gegen den Einmarsch türkischer Milizen in Nordsyrien

100 friedliche Demonstranten auf dem Alter Markt


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Alle Redner sprachen sich für eine sofortige Beendigung der türkischen Militäroffensive in Syrien aus. von Nicole Voss
Alle Redner sprachen sich für eine sofortige Beendigung der türkischen Militäroffensive in Syrien aus. © Nicole Voss

Attendorn. Mit farbigen Plakaten und den Aufschriften „Solidarität mit den Menschen in Rojava“, „Keine Deutschen Waffen für Erdogans Machenschaften“ und „Stop den Krieg“ demonstrierten auf dem „Alter Markt“ in Attendorn am Donnerstag, 10. Oktober, mehr als 100 Kurden gegen die türkische Militäroffensive im nordsyrischen Grenzgebiet.


Die Operation soll sich gegen die Kurdenmiliz YPG richten, die aus Sicht der türkischen Regierung eine Terror-Organisation ist und ein großes Gebiet an der Grenze zur Türkei kontrolliert.

Auf Twitter heißt es sogar, dass türkische Kampfflugzeuge damit begonnen haben, Luftangriffe auf zivile Gebiete durchzuführen. Nach dem Beginn des Angriffs wurden seitens der kurdischen Kämpfer alle Operationen gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" gestoppt. Die dort agierenden Truppen konzentrierten sich darauf, sich der türkischen Offensive entgegenzustellen.
Erste Opfer nach Einmarsch der türkischen Milizen
Es gab bereits erste Opfer und Menschen sind auf der Flucht. Die Teilnehmer der Kundgebung auf dem „Alter Markt“ befürchten eine humanitäre Katastrophe und viele Menschen, die flüchten müssen. „Wir erhoffen uns von der Deutschen Regierung politische Hilfe und die Einstellung der Waffenlieferungen“, verlieh Ercan Yilmaz, Kundgebungsteilnehmer der Forderung der Demonstranten Nachdruck.
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Kundgebung in Attendorn gegen den Einmarsch türkischer Milizen in Nordsyrien
Ercan Yilmaz betonte: „Die „YPG“ bekämpft seit 2011 grausame Terroristen und besiegten die IS bis zur letzten Hochburg. Während die Kurden in Rojava kämpften, erhielten sie Anerkennung in Europa und der ganzen Welt. Seit gestern verübt der türkische Präsident Erdogan in Nordsyrien ein Massaker gegen das kurdische Volk, also gegen die, die sich geopfert haben, damit Menschen frei Leben können und nicht wegen ihrer Ethnien, ihres Glaubens und ihrer Sprache willkürlich abgeschlachtet werden.“
Deutschland, die EU und die NATO sollen handeln
Die Menschenrechtsverteidiger EU, geben sich laut Yilmaz damit zufrieden, einen kurzen Bericht zu veröffentlichen, in dem gefordert werde, den Einmarsch zu beenden. Ercan Yilmaz hob ferner hervor, dass Deutschland die EU und die NATO dringend handeln müssen, um den völkerrechtswidrigen Einmarsch zu stoppen.

Der Krieg werde erneut tausende Zivilisten das Leben kosten und Millionen werden ihre Heimat verlieren und Richtung Europa marschieren. Zudem wird befürchtet, dass die Isis-Terroristen, die sich in Gefangenschaft der „YPG“ und „YPJ“ befinden, flüchten, zu Waffen greifen und neue Massaker anrichten werden.
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