Kosten von 5,3 Millionen Euro für Umbau "Alter Bahnhof"

"Wir müssen auf dem Teppich bleiben"


  • Attendorn, 12.07.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Redaktion

Das Projekt "Alter Bahnhof" ist noch längst nicht beendet. von Barbara Sander-Graetz
Das Projekt "Alter Bahnhof" ist noch längst nicht beendet. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Ein weiteres Kapitel in der unendlichen Geschichte „Alter Bahnhof“ wurde am Mittwoch, 11. Juli, in der Ratssitzung geschrieben. Nachdem man den Bedarf bei den Vereinen, Institutionen und dem Jugendzentrum abgefragt und die damit einhergehenden baulichen und architektonischen Ansprüche ermittelt hat, ist die Investitionshöhe auf 5,3 Millionen Euro gestiegen. Diese Kosten sind auch für Bürgermeister Christian Pospischil „nicht akzeptabel.“


„Wir müssen auf dem Teppich bleiben“, machte der erste Mann der Stadt klar, und bis zu diesem Punkt konnte er auch noch alle Fraktionen hinter sich vereinen. Dann startete erwartungsgemäß eine erneute Debatte.
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Der Verwaltung hatte der Rat im März 2017 den Auftrag erteilt, ein Investitions-, Finanzierungs- und Betreiberkonzept für den „Alten Bahnhof“ zu entwickeln.  „Durch die festgestellten Bedarfe der einzelnen Nutzungen in den jeweiligen Gebäudeteilen ist das Projekt in Bezug auf die Investitionskostenhöhe in Bereiche gestiegen, dass ein Zwischenschritt zwingend erforderlich wird, um jetzt festzulegen, ob auf Grundlage dieser Vorentwurfsplanung weitergearbeitet werden soll und wie die Investitionskostenhöhe noch positiv beeinflusst werden kann, oder ob die Rahmenbedingungen für das Projekt neu definiert werden müssen“, so das Anliegen der Verwaltung.
5,3 Millionen Euro nicht vertretbar
Für die CDU-Fraktion war das eindeutig zu viel Geld und nicht vertretbar. Außerdem fehle es an Konzepten, und Wolfgang Teipel warf die Frage auf, ob man das JuZ wirklich in den Bahnhof verlegen müsse, wo es doch schon Ärger am Café in der Niedersten Straße gebe.  Das löste eine allgemeine Empörung und Ausgrenzungsdebatte von Jugendlichen in der Stadt aus.
Fördermittel ja oder nein
Beim Vorschlag der Verwaltung, sich um Fördergelder zu bemühen und bis Ende Juli noch einen Antrag für die Mittel aus dem Topf „Soziale Integration im Quartier“ zu beantragen, um dann im kommenden Jahr zu starten, ging die CDU ebenfalls nicht mit, da man dann immer noch auf der Grundlage von 5.3 Millionen Euro Investitionskosten handele. Außerdem seien diese Töpfe immer weit überzeichnet. Birgit Haberhauer-Kuschel gab außerdem zu bedenken, wenn man den Förderantrag auf dieser Grundlage stelle und anschließend den Raumbedarfsplan ändere, sei der Antrag unwirksam, da die Grundlage nicht mehr stimme.
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Am Ende ging der Antrag der SPD, der Bürgermeister möge die Planungen weiterzuführen unter Berücksichtigung zwingend erforderlicher Kostenreduzierung wie durch Beantragung öffentlicher Fördermittel und einer kritischen Prüfung des gemeldeten Raumbedarfs durch Vereine und Institutionen, durch. Außerdem sollen die Investitions-, Finanzierungs- und Betreiberkonzepte bis zum Herbst weiter entwickelt werden.
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