Fünf mutige Männer gründeten vor 125 Jahren die SPD Attendorn

Jubiläum in Planung


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Hier wurde SPD-Ortsverein gegründet. Das Gelände soll im Jubiläumsjahr verschönert werden.  von privat
Hier wurde SPD-Ortsverein gegründet. Das Gelände soll im Jubiläumsjahr verschönert werden. © privat

Attendorn. Fünf mutige Männer um den damals erst 19-jährigen Josef Maiworm gründeten am 6. Juni 1896 den SPD-Ortsverein Attendorn. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums ist die dritte Chronik des SPD-Ortsvereins in Arbeit und die festlichen Aktivitäten sollen auch noch detailliert geplant werden.


„Wir hatten uns viel vorgestellt, mit viel Tamtam“, so Wolfgang Langenohl, der seit einem Jahrzehnt das Amt des SPD-Stadtverbandsvorsitzenden bekleidet. In Betracht käme beispielsweise ein Sternmarsch mit Blasorchestern zum Gründungsort am Heiderbaum. Geplant ist, dazu auch den geschichtsträchtigen Ort in Zusammenarbeit mit der Stadt Attendorn aufzuhübschen. „Schön wäre eine gesponserte, rote SPD-Bank“, schmunzelt Langenohl.

Welche Veranstaltungen ab dem 6. Juni geplant und umgesetzt werden, entscheidet sich am 19. Februar bei einem Treffen mit den „Urgesteinen“ Jürgen Meise und Peter „Pittjes“ Höffer.

Erstgenannter ist ebenfalls längst aktiv mit dem Jubiläum beschäftigt. Der Sozialdemokrat, der im vergangenen Jahr mit der Gedenkmedaille mit dem Porträt von Willy Brandt geehrt wurde, schreibt nach dem Werk zum 100-jährigen Jubiläum seine zweite und die insgesamt dritte Chronik des SPD-Ortsvereins, die am 6. Juni vorgestellt werden soll.

Das Bronze-Relief erinnert an den Gründungsort.  von privat
Das Bronze-Relief erinnert an den Gründungsort.  © privat

Angedacht ist auch eine Stadtführung der anderen Art mit Hettwich vom Himmelsberg. „Da bin ich schon ganz gespannt drauf“, bringt Wolfgang Langenohl seine Vorfreude auf den Punkt. Als Alfons vom Himmelsberg lobt Ehrenbürgermeister Alfons Stumpf in einer Videobotschaft die Gründung des ersten SPD-Ortsvereins im Kurkölnischen Sauerland.

Alfons Stumpf ist sich sicher: Wenn diese Arbeiter und Handwerker heute an den Gründungsort am Heiligenhäuschen zurückkehren könnten, würden sie erstaunt feststellen, dass um sie herum in den Industriegebieten tausende Kollegen bezahlte Arbeit an modernen Arbeitsplätzen haben, mit Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung.

Parallelen von 1896 zu 2021

„Viele mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Auch die Möglichkeit des kostenlosen Kita- und Schulbesuches würde sie weiter erstaunen lassen. Alles, was uns heute selbstverständlich erscheint, verdanken wir dem Kampf und dem Mut unserer Gründerväter“, lobt Alfons Stumpf zurückblickend.

Das ehemalige Stadtoberhaupt zeichnet auch Parallelen auf: „Die Genossen von damals mussten ihre Gründungsversammlung am Heiderbaum abhalten, da ihnen die Gründung in einer Lokalität verwehrt blieb. Auch die Sozialdemokraten von heute finden keinen öffentlichen Raum, um das Jubiläum zu Feiern. Heute ist es ein ansteckender Virus, damals war es ein politischer.“

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