Einigung im Streit um Strommasten in Attendorn fehlt weiterhin
Bürgersprechstunde mit Amprion
- Attendorn, 17.09.2018
- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion
Attendorn. Erst wurde im Vereinshaus des SCSW Attendorn diskutiert und auch gestritten, dann ging es im Ratssaal weiter. Und nach drei Stunden gab es noch immer keine Einigung. Immerhin wurden Vorschläge gesammelt. Das war das Ergebnis des Bürgergesprächs, das die Stadt Attendorn für Teilnehmer von Amprion, für Politiker und für Betroffene, die entlang der geplanten neuen Höchstspannungsfreileitung wohnen, am Montag, 17. September, organisiert hatte.
Die in Deutschland bislang so gut wie gar nicht verwendeten Masten fügten sich mit ihrer schlankeren Form besser ins Landschaftsbild ein und versprächen eine geringen elektromagnetische Belastung für Mensch, Tier und Umwelt, erklären die kompatkmasten-Befürworter.
Neben Landrat Frank Beckehoff und dem heimischen Landtagsabgeordneten Jochen Ritter (CDU) waren auch die FDP-Landstagsgebordnete Angelau Freimuth und MdB Matthias Heider (CDU) mit von der Partie. Außerdem nahmen die Regionalratsmitglieder Stefan Hundt und Bernd Banschkus an dem Gespräch teil.
Amprion hatte seine Pläne und die Verwendung der in Deutschland gängigen Stahlgittermasten in der vergangenen Woche noch einmal ausführlich erläutert (LokalPlus berichtete). Wesentliches Argument des Dortmunder Unternehmens: Es lägen in Deutschland noch keine brauchbaren Erfahrungen für den Einsatz von Kompakt- bzw. Vollwandmasten im Systembetrieb vor.
Man sei ein Weltmeisterunternehmen und werde optisch nicht alles dulden. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Sonst ziehen Sie mal in den Schwalbenohl“, so Walter Viegener. Und dann schob er noch folgenden Satz hinterher: „Wir haben auch eine Flex. Dann kommen die Dinger ab.“ Gemeint waren damit die von Amprion vorgesehenen Stahlgittermasten.
Kritisch wurde von vielen auch der vorgeschlagene Dialog gesehen. „Den Dialog haben wir schon seit 2016“, sagte etwa Wolfgang Langenohl, der für die SPD im Attendorner Stadtrat sitz und stellvertretender Vorsitzender im Kreisverband der Sozialdemokraten ist. „Jetzt muss was passieren.“
Dem schloss sich auch Bürgermeister Pospischil an. Claas Hammes versprach, diese Idee den Entscheidungsträgern von Amprion mitzuteilen. „Ich kann nichts entscheiden. Ich bin nur ein Sprecher.“
Weitere Termine wurden nicht vereinbart, und nach drei Stunden war das Treffen beendet. Ob es bei den Stahlgittermasten - wie von Amprion vorgesehen - bleibt oder ob Anwohner und Poilitik mit den geforderten Kompaktmasten ihren Willen bekommen, wird sich zeigen.