Deutliche Mehrheit gegen Verkleinerung des Attendorner Stadtrats

UWG-Antrag abgelehnt


  • Attendorn, 10.11.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

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Attendorn. Soll die Anzahl der Mitglieder des Attendorner Stadtrats nach den Kommunalwahlen 2020 um sechs Mitglieder reduziert werden? Meinolf Schmidt von der UWG jedenfalls ist dafür und brachte einen entsprechenden Antrag in der Ratssitzung am Mittwoch, 8. November ein. Ohne Erfolg, sein Antrag wurde abgelehnt.


Mit einem Zahlenwerk der Marke „augenzwinkernd“ hatte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der UWG seine Forderung zuvor untermauert. So verträten die 38 Ratsmitglieder in Attendorn pro Kopf durchschnittlich 657 Bürger. „Die kann man auch noch alle persönlich kennen“, sagte Schmidt. In Köln sei ein Ratsvertreter dagegen für 11.111 Bewohner zuständig. Würde man die Quote von Attendorn auf Köln umlegen, so müssten dort 1520 Vertreter der Fraktionen im Rat sitzen. „Nimmt man Kölner Verhältnisse für Attendorn, so wären heute 2,25 Ratsmitglieder hier“, rechnete Schmidt weiter.

Aber bei allem Spaß hatte Schmidt auch ernsthafte Zahlen parat. So habe der Rat in Meschede vor den letzten Kommunalwahlen beschlossen, sich um sechs Plätze zu verkleinern – und das funktioniere bestens. „Es wird immer schwieriger, Kommunalpolitiker zu finden, und der demografische Wandel ist auch hier zu spüren.“ Die Wahlbezirke müssten allerdings neu angepasst werden. Auch eine finanzielle Ersparnis von mindestens 104.000 Euro sei so möglich, so Schmidt weiter.
Teipel (CDU): Ratsarbeit auf viele Schultern verteilen
Wolfgang Teipel (CDU) lehnte den Antrag ab. Man wolle die Arbeit auf möglichst viele Schultern verteilen, und unter weniger Mitgliedern werde auch die wichtige Bürgernähe geschwächt. „Außerdem sind sechs Ratsmitglieder auch finanziell zu verkraften“, so Teipel.

SPD und FDP/Die Grünen schlossen sich den Ausführungen der CDU an, und so wurde der Antrag der UWG schließlich bei einer Enthaltung und drei Ja-Stimmen abgelehnt. „Wenn viele Abgeordnete für Bürgernähe und gute Arbeit stehen, dann sind wir ja jetzt in Berlin so gut vertreten wie noch nie, denn es gab noch nie so einen großen Bundestag wie heute“, nahm Schmidt die Ablehnung seines Antrags mit Humor.
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