CDU-Ortsunion Attendorn fordert: Wall-Center sofort zu den Akten legen

Auch Fraktionen von CDU und SPD nehmen Stellung


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Das geplante Wall-Center in Attendorn will die CDU-Ortsunion sofort zu den Akten legen. von privat
Das geplante Wall-Center in Attendorn will die CDU-Ortsunion sofort zu den Akten legen. © privat

Attendorn. Die CDU-Ortsunion Attendorn fordert, das Projekt „Wall-Center“ sofort zu den Akten zu legen. In einem Brief an die Teilnehmer des Zukunstforums macht Ortsunions-Vorsitzender Thorsten Wurm die Position der Christdemokraten in der Kernstadt unmissverständlich klar.


In dem Schreiben von Wurm heißt es: „Wir alle können nicht absehen, welche ökonomischen Folgen die Corona-Krise haben wird und wie sich die Einzelhandelslandschaft im Bereich der Innenstadt verändern wird. Deshalb fordern wir mit Nachdruck, dass das Projekt Wall-Center sofort von Politik und Verwaltung zu den Akten gelegt wird!
Dialog in zwei bis drei Jahren
In etwa zwei bis drei Jahren kann dann in einem neuen Dialogprozess unter Beteiligung von Bürgern, Gewerbetreibenden, Politik und Verwaltung die weitere Entwicklung der Kernstadt diskutiert und geplant werden. Vorrang sollte nach unserer Einschätzung die Entwicklung im Bereich Wasserstraße haben und erst in einem zweiten Schritt die Fläche an der Bahnhofstraße.“

Die Position des Vorstandes der CDU-Ortsunion Attendorn verdeutlicht Wurm in vier Punkten:
1. Sofortiger Stopp für das Wall-Center
2. Abwarten der Auswirkungen der Corona-Krise
3. Zukunftsforum zur Fortschreibung des Innenstadtentwicklungskonzepts
4. Planung und Umsetzung konkreter Maßnahmen
Brief von Fraktionschef Teipel
Die CDU-Fraktion im Attendorner Stadtrat hat noch kein so klares Meinungsbild wie die Ortsunion. In einem Brief an die Bürger und Einzelhändler, die Stellungnahmen im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zum vorhabenbezogener Bebauungsplan Wall-Center abgegeben haben, schreibt CDU-Fraktionschef Wolfgang Teipel:

„Viele Menschen haben sich in den vergangenen Tagen an uns gewandt mit der Bitte, die Planungen für das momentan so im Fokus stehende Wall-Center noch einmal kritisch zu überdenken. Wenn immer wieder kritisch von einer sehr späten Transparenz der Planungen und gleichzeitig vom konstruktiven Wunsch einer stärkeren Beteiligung am Gesamtkonzept bei der Umgestaltung der Innenstadt gesprochen wird, so zeigt sich darin ein großes Maß an Interesse für die Attendorner Kommunalpolitik.
Treffen wird nachgeholt
Die CDU-Fraktion lässt die Bürger „nicht im Regen stehen“. Intensiv und gewissenhaft werden wir alle Einwände und Ideen diskutieren und in unsere Entscheidungsfindung im Rahmen des Abwägungsprozesses einfließen lassen.“

Teipel kündigt an, dass das am 20. März geplante Treffen mit Bürgern und Einzelhändlern nach Abschluss der Corona-Krise nachgeholt werde.
SPD: Sorgen des Handels ernst nehmen
Die Attendorner SPD-Fraktion ist dankbar für die vielen Stellungnahmen und Eingaben zum Wall-Center im Rahmen des Beteiligungsverfahrens. „Wir können uns nun intensiv mit der Kritik und den Vorschlägen aus der Bevölkerung auseinandersetzen“, so Kevin Risch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat. Vor allem die Sorgen des Einzelhandels müsse man sehr ernst nehmen und es dürfe auf keinen Fall zu einer Schließung von Geschäften in der Innenstadt kommen.

Der Fraktionsvorsitzende Uli Bock fügt hinzu: „Die Corona-Krise hat uns zudem alle buchstäblich überrollt.  Wir werden demnächst genau überlegen müssen, wie unsere Stadt diese gewaltige Herausforderung meistern kann. Dann werden sicherlich keine voreiligen Schnellschüsse gefragt sein, wir müssen vielmehr besonnen und nachhaltig reagieren."
Nach Ostern beraten
Die SPD-Fraktion will sich nach Ostern beraten, um dann mit allen Fraktionen, dem Bürgermeister und der Verwaltung gemeinsam die Projektierung der Fläche zu evaluieren. „Wir haben immer gesagt, dass wir den ganzen Prozess konstruktiv begleiten. Bislang haben wir nur einstimmig im Rat zugestimmt, dass der Flächennutzungsplan für diese Fläche geändert wird – nicht mehr und nicht weniger“ so Uli Bock.
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