Attendorner Kino soll ein „funkelndes Juwel" werden

Rat genehmigt Fassadengestaltung


  • Attendorn, 02.05.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Nachts soll das Lichtspielhaus seinem Namen alle Ehre machen von s: wpplan architekten + ingenieure
Nachts soll das Lichtspielhaus seinem Namen alle Ehre machen © s: wpplan architekten + ingenieure

Attendorn. Die Architekten kündigten ein "funkelndes Juwel" an, der Attendorner Bürgermeister ein "Highlight" in Sachen Architektur und Freizeitkultur: In der Ratssitzung sind am Mittwoch, 2. Mai, die Pläne für die Gestaltung der Außenfassade des neuen Kinos vorgestellt worden, die einen Stein-Look bekommen soll. Die Stadtverordneten waren restlos überzeugt und stimmten einstimmig für das Vorhaben - trotz Mehrausgaben.


„Wir wollen mit der geplanten prägnanten Steinfassade für das neue Kino in Attendorn den Bezug zur Atta-Höhle schaffen. Genau wie die Atta-Höhle ist außen Gestein und innen eine ganz besondere Welt“, erklärten die Architekten Thomas Wagner und Kerstin Rinsdorf von der Siegener Firma „wpplan“.

Um diesen Steineffekt zu erzielen, soll die Fassade aus Faserzementplatten gebaut werden. Unterschiedlich breite und überwiegend senkrecht angeordnete Fassadentafeln in mehreren Grautonabstufungen sollen einer gewachsenen Basaltlandschaft nachempfunden werden. Eine Fassade aus Naturfels zu bilden, wäre zu teuer gewesen und hätte auch besondere Ansprüche an die Unterkonstruktion gestellt, so die Architekten. 
„Wir haben mehrere Materialen geprüft, die für die Außenfassade infrage gekommen wären“, so Wagner, „über Glas und Keramik bis hin zu Metall, Beton oder Schichtstoffplatten.“ Die Faserzementplatten, auf die letztlich die Wahl fiel, seien pflegeleicht, witterungsbeständig und nicht brennbar. Außerdem zeichne sich dieses Material durch geringe Unterhaltskosten aus, sei leicht zu verbauen und bekomme im unteren Teil eine besonderen Graffitischutz.
Eine attraktive Beleuchtung soll das Kino in den Abend- und Nachtstunden ansprechend und modern erstrahlen lassen. In den Vertikalfugen der Faserzementplatten sollen zu diesem Zweck LED-Leuchtbänder flächenbündig eingebaut werden. Als Farbgebung steht eine große Bandbreite von Farbtönen zur Verfügung.

Die Beleuchtung soll dynamisch, aber dezent angelegt werden, sodass das Gebäude bei Dämmerung leicht zu funkeln scheint. „Wir wollen hier im wahrsten Sinne des Wortes ein Lichtspielhaus“, so Kerstin Rinsdorf. „Aber keine Jahrmarktsbude“, konterte Uli Bock. Man sei auch nicht in Las Vegas.  „Das Ganze wird ein funkelndes Juwel“, versprachen die Planer.
Zusätzlich sollen auf der Südfassade drei stehende Bilder in einer Größe von jeweils 15 Quadratmetern Größe angebracht werden. Diese Bilder sollen ständig mit wechselnden Filmangeboten verändert werden.
Ein Freilichtkino, wie anfangs in den Planungen angeregt wurde, wird es allerdings nicht geben. „Das ist aus Immissionsgründen nicht genehmigungsfähig“, erklärt eBaudezernent Carsten Graumann.
Über den Kosten
Die Kosten der Fassade wurden mit 375.000 Euro geschätzt und liegen somit rund 17.000 Euro über den für dieses Gewerk geschätzten Investitionskosten. Die Kostenüberschreitung soll mit Einsparungen bei anderen Gewerken gedeckt werden.
Marlies Backhaus nutzte die Einwohnerfragestunde zum Thema Kino. Sie wollte wissen, ob es für die Fassadengestaltung einen Wettbewerb gegeben hätte, was Bürgermeister Pospischil verneinte.
Ein Highlight für Attendorn
In einem zusätzlichen Teil des Gebäudes sind auch weitere kulturelle Veranstaltungen möglich. „Wir haben uns um diese Fläche gesorgt, denn hier sollte nicht nur ein funktionales Gebäude entstehen, sondern etwas Wertiges, was mit der Umgebungsbebauung mithalten kann. Dieses Kino wird einen architektonische Besonderheit und ein Highlight für Attendorn“, versprach Pospischil.
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