Attendorn erhält lediglich 363.000 Euro aus der Städtebauförderung

Konzept zur Innenstadtentwicklung


In der Attendorner Innenstadt laufen die Arbeiten an den Baustellen, die im vergangenen Jahr begonnen wurden, auf Hochtouren weiter. Hier entstehen eine kleine Platzsituation und die zukünftige Bushaltestelle im Bereich Ennester Tor. Die Arbeiten sollen in diesem Monat abgeschlossen werden. von © Hansestadt Attendorn
In der Attendorner Innenstadt laufen die Arbeiten an den Baustellen, die im vergangenen Jahr begonnen wurden, auf Hochtouren weiter. Hier entstehen eine kleine Platzsituation und die zukünftige Bushaltestelle im Bereich Ennester Tor. Die Arbeiten sollen in diesem Monat abgeschlossen werden. © © Hansestadt Attendorn

Attendorn. Dass die Fördergelder für die bauliche Weiterführung der Innenstadtentwicklung in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen würden, hatte die Stadt Attendorn bereits erwartet (LokalPlus berichtete). Aus der Befürchtung wurde jetzt Gewissheit: Statt der erhofften 1,9 Millionen Euro aus dem Städtebauförderprogramm des Landesbauministeriums erhält die Hansestadt lediglich 363.000 Euro. Kleiner Trost: Die Bezirksregierung Arnsberg hat den vorzeitigen Beginn von Baumaßnahmen genehmigt.


430 Millionen Euro umfasst das Städtebauförderprogramm 2017 des Landesministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr. Im März hatte die Bezirksregierung Arnsberg der Stadt Attendorn mitgeteilt, dass das Förderprogramm „hoffnungslos überzeichnet“ sei, erklärte Bürgermeister Christian Pospischil damals auf LokalPlus-Anfrage.

Mit den jetzt zugesprochenen Fördergeldern sollen insbesondere die Truchseßgasse (punktuell) und der Knoten am Seewerngraben/Bieketurmstraße aufgewertet werden. Außerdem sollen die städtebauliche Betonung des Innenstadteingangs Ost am Niedersten Tor umgesetzt und die Kölner Straße im Bereich des Knotens Kölner Straße/Am Zollstock aus Richtung Innenstadt mit einer verlängerten Linksabbiegespur umgestaltet werden.
Hansestadt geht gewissermaßen in Vorleistung
Die deutliche Reduzierung der Fördergelder bedeute nicht zwangsläufig, dass die Stadt die verbleibende Summe von 1,537 Millionen Euro aus eigener Tasche zahlen müsse. Vielmehr gehe die Kommune gewissermaßen in Vorleistung – und das auch nur für Planungsaufgaben. „Die können nämlich auch noch – anders als Baumaßnahmen – im Nachhinein gefördert werden“, sagt Kristin Meyer vom Stadtteil-Management. Bereits im März hatte Pospischil gesagt, dass „wir sicherlich keine größeren Baumaßnahmen alleine stemmen werden, für die wir nächstes Jahr dann eine größere Förderung kriegen“.

Im Attendorner Rathaus zeigte man sich erfreut darüber, dass die Bezirksregierung Arnsberg das Verbot des Maßnahmenbeginns vor Zugang des Förderbescheids aufgehoben hat. Baudezernent Carsten Graumann erläutert: „Mit der Genehmigung der Bezirksregierung Arnsberg dürfen wir mit den neuen Baumaßnahmen ab sofort beginnen und verlieren dabei nicht den Anspruch auf die Fördergelder. Andernfalls hätten wir den Förderbescheid abwarten müssen und dadurch wichtige Monate zur Umsetzung verloren“.
Bauprojekte vor dem Abschluss
Weiter laufen die Arbeiten an den Baustellen, die im vergangenen Jahr begonnen wurden, auf Hochtouren. Im Zeitplan und sichtbar verändert zeigt sich mittlerweile die Baustelle in der Ennester Straße in ihren letzten Bauabschnitten. Die Arbeiten im Bereich des Innenstadteingangs Nord und „Am Seewerngraben“ entlang der Parkpalette sollen noch in diesem Monat abgeschlossen werden. 

Nach Ostern hat nach Angaben der Stadt der zweite Bauabschnitt mit dem umfangreichen Umbau der „Niedersten Straße“ begonnen. Sowohl der Bau des Parkplatzes „Mühlwiese“ als auch die Sanierung und Modernisierung des Gebäudes „Alte Post“ stehen noch in diesem Jahr an. Zusätzlich gibt es einige private Baumaßnahmen in der Innenstadt, wie die Rossmann-Erweiterung im Tangel, diverse Wohnungsbauprojekte wie „Am Spindelsburggraben“ oder am Ennester Weg und das Bauprojekt im Bereich der ehemaligen Bäckerei Kemmerich, wo mit den Abrissarbeiten begonnen wurde.
Pospischil: „Liegen im Zeitplan“
Bürgermeister Christian Pospischil freut sich auch über das große private Engagement bei Investitionen in der Innenstadt:  „Wir liegen mit den aktuellen Baustellen im Zeitplan und wollen die weiteren wichtigen Baumaßnahmen bis 2022 angehen. Die Umsetzung werden wir daher, auch bei der Förderstelle, mit Nachdruck fokussieren.“
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