Film über die Entstehung des Ottfinger Dorfladens im WDR zu sehen

Ottfingen. Gut fünf Monate gibt es den Dorfladen inzwischen, der von Ehrenamtlichen betrieben wird. Die Idee dazu wurde vom Verein „Zukunfts-Werkstatt-Ottfingen“ konkretisiert und in ein Geschäftsmodell überführt, das durch Mittel aus dem Leader-Modell mitfinanziert wurde. WDR-Autorin Erika Fehse hat den Ottfingern ein Jahr lang beim Aufbau ihres Dorfladens über die Schulter geschaut. Der 45-minütige Film „Kleines Dorf, große Ideen - Wie ein Dorfladen das Leben verändert“ ist in diesem Monat im Fernsehen zu sehen.

Die 2.200 Bewohner von Ottfingen mussten in den vergangenen Jahren einige Verluste einstecken: Metzgerei, Schuhgeschäft, Blumenladen, Elektrobedarf, Post und Volksbank gibt es nicht mehr. Die mitten im Dorf gelegene Grundschule wurde trotz Proteste nach 240 Jahren geschlossen. Ende 2019 folgten die letzte Gastwirtschaft und das einzig verbliebene Lebensmittelgeschäft im Ort.

Einige Bürger Ottfingens wollten die Verödung ihres Dorfes nicht weiter hinnehmen. Sie gründeten die „Zukunfts-Werkstatt Ottfingen“. Das Ziel: Menschen zusammenzubringen, die sich über Partei- und Vereinsgrenzen hinweg für bessere Lebensqualität in ihrem Dorf engagieren – ehrenamtlich. In der ehemaligen Grundschule wollen sie ein Kulturzentrum aufbauen. Ein weiteres Projekt der Zukunfts-Werkstatt: Die Gründung eines genossenschaftlich organisierten Dorfladens. Die Idee dazu entstand bereits im Jahr 2016.

Der Plan: Ein „Meeting Point“ soll entstehen, das „Facebook von Ottfingen“, ein Laden in mediterranem Landhausstil mit Bistro, regionalen und Bioprodukten, einer großen Frischetheke, Schreibwaren, Getränkemarkt und Bargeldausgabe. Doch einen genossenschaftlich organisierten Dorfladen aufzubauen, das macht man nicht mit links: Förderungen beantragen, Business- und Baupläne erstellen, die Prüfung des Genossenschaftsverbandes bestehen, Menschen finden, die Verantwortung im Vorstand und im Aufsichtsrat übernehmen – das alles ehrenamtlich.

Fast ein Jahr lang begleitete WDR-Autorin Erika Fehse die Aktivisten beim Aufbau ihres Dorfladens. Mehr als 400 Dorfbewohner sind durch ihre Genossenschaftsanteile am Laden beteiligt. Doch werden die Ottfinger jetzt wirklich in ihrem Dorfladen statt im nächsten großen Supermarkt einkaufen? Kann das Projekt auf Dauer bestehen? Und wäre Ottfingen damit vielleicht ein Vorbild für viele andere kleine Dörfer? All dies hat Erika Fehse in einem 45-minütigem Film „Kleines Dorf, große Ideen - Wie ein Dorfladen das Leben verändert“ festgehalten, der im Rahmen der Reihe „Die Story“ im WDR ausgestrahlt wird. Zu sehen ist der Film am Mittwoch, 17. Februar, ab 22:15 Uhr und auch in der Mediathek.