Weißes Kreuz erstrahlt in neuem Glanz - Gemeinschaftsaktion über Stadtgrenzen hinaus

Zwei Saßmicker waren die Initiatoren


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Nach dem Aufstellen des Kreuzes: die Helfer Dirk Schneider, Uwe Knipp, Andreas Wigger und Jürgen Häner (von links). von privat
Nach dem Aufstellen des Kreuzes: die Helfer Dirk Schneider, Uwe Knipp, Andreas Wigger und Jürgen Häner (von links). © privat

Saßmicke/Berlinghausen. Ein altes Wegekreuz zwischen Saßmicke und Berlinghausen erstrahlt seit wenigen Tagen in neuem Glanz. Das ist einer Gemeinschaftsaktion von ehrenamtlichen Helfern aus den beiden Orten zu verdanken.


Bei ihren Spaziergängen im Wald im Grenzgebiet der Städte Olpe und Drolshagen war den beiden Saßmickern Jürgen Häner und Uwe Knipp aufgefallen, dass das sogenannte „Weiße Kreuz“ an der Wegespinne „Alte Landstraße“ stark von der Witterung und von Vandalismus gezeichnet war.

„Schnell haben wir dann den Entschluss gefasst, dass an der Stadtgrenze zwischen Olpe-Saßmicke und Drolshagen-Berlinghausen stehende Kreuz zu erneuern“, erinnert sich Uwe Knipp an die Anfänge der Aktion.
Historie erforscht
Zunächst einmal wollten er und Jürgen Häner aber erforschen, warum das Kreuz überhaupt an diesem Platz steht. Nachfragen bei den ältesten Bewohnern von Saßmicke brachten nicht den erhofften Erfolg.

Auskünfte wie „Napoleon ist daher geritten“, „Ein Soldat ist da getötet worden“ und „1830 ist da ein Knecht mit einer Schrotpistole umgebracht worden“ trugen die beiden zusammen, doch die erwiesen sich als falsch. Auch der Besuch der örtlichen Stadt -und Pfarrarchive brachte keine näheren Erkenntnisse zur Geschichte des Kreuzes.
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Erst mit Hilfe des Drolshagener Historikers Dr. Peter Vitt konnte Licht ins Dunkel der Geschichte gebracht werden. Fakt ist: Das Kreuz wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von Alois Häner (gestorben 2019) aus Fohrt errichtet. Nach amerikanischer Kriegsgefangenschaft stellte er das Kreuz aus Dankbarkeit darüber auf, dass er gesund und unversehrt nach Hause zurückgekehrt war.

Jürgen Häner und Uwe Knipp gingen nach der historischen Recherche die Erneuerung des „Weißen Kreuzes“ an. Mit dem befreundeten Tischlermeister Andreas Wigger aus Berlinghausen, fanden sie schnell handwerkliches Geschick. Wigger fertigte das neue Kreuz. Das Holz dafür hatte ein ungenannt wollender Zeitgenosse gespendet.
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Der gelernte Malergeselle Dirk Schneider aus Saßmicke versah den Rohling mit weißer Farbe und zeichnete in penibler Feinarbeit den Schriftzug „Rette Deine Seele“. Dachdecker Klaus-Werner Vogel aus Dahl sorgte mit gekanteten weißen Alublechen für den Wetterschutz des Kreuzes.

So konnte am Freitag, 23. August, ein neues, strahlend weißes Kreuz am angestammten Platz aufgestellt werden. Die Aktion ist ein schönes Beispiel für die Zusammenarbeit über Ortsgrenzen hinaus und ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt der Dörfer Saßmicke, Brachtpe und Berlinghausen.
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