Planungen für Baugebiet „Am Knapp“ in der finalen Phase

Bürgerversammlung in Oberveischede


Die Bürgerversammlung, die im Saal des Landhotels Sangermann stattfand, war gewohnt gut besucht. von privat
Die Bürgerversammlung, die im Saal des Landhotels Sangermann stattfand, war gewohnt gut besucht. © privat

Oberveischede. Es waren gute Nachrichten, die die Delegation aus dem Olper Rathaus um Bürgermeister Peter Weber mitgebracht hatten: Die Planungen für das Neubaugebiet „Am Knapp“ können in die finale Phase gehen, und auch eine Ausweitung des Baugebiets könnte möglich sein. Weitere Themen, die jetzt bei der Bürgerversammlung im Landhotel Sangermann in Oberveischede auf der Tagesordnung standen: Die geplante Höchstspannungsleitung durch das Apollmicketal, Windkraft, der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ und die Zugehörigkeit Oberveischedes zu Olpe, die sich 2019 zum 50. Mal jährt.


Bürgermeister Weber erklärte, dass eine wesentliche Hürde im geplanten Neubaugebiet „Am Knapp“ genommen worden sei: Der Kreis Olpe habe der vorgeschlagenen Lösung für die Abwasserbeseitigung zugestimmt, sodass die Ausweisung von vier bis fünf Bauplätzen möglich werde. Darüber hinaus sei eine Ausweitung des Baugebietes durch eine private Initiative eine weitere Option. Der Stadtverordnete Lothar Epe erklärte zudem, dass ohne weitere Bauflächen Oberveischede „in seiner Zukunftsfähigkeit eingeschränkt“ werden würde.

Für weniger Begeisterung im „Golddorf“ sorgten dagegen die Planungen des Netzbetreibers Amprion, der eine 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung durch das Apollmicketal bauen will. Kein Verständnis haben die Oberveischeder dafür, dass aus Gründen des Tierschutzes die Mastenhöhe im Bereich der drei Apollmicker Häuser reduziert werden soll. Ob der menschliche Schutz zu vernachlässigen sei, fragte ein Bürger. Bürgermeister Weber kündigte an, einen Antrag zu stellen, um die Trasse entsprechend umzulegen. Wegen der schützenden Waldflächen in dem Gebiet könnte sich dieses Vorhaben jedoch als schwierig erweisen, so Weber weiter.
Reizthema Windkraft
Dass das Thema Windkraft auch in Oberveischede ein Reizthema ist, verdeutlichte Lothar Sabisch, Sprecher des „Arbeitskreises Windkraft“. Der aus sieben Personen bestehende und seit zwei Jahren aktive Zusammenschluss will Windkraftanlagen in „dafür nicht geeigneten Landschaften und Siedlungsstrukturen“ verhindern. Auf Oberveischede und die Umgebung bezogen heißt das, dass Windräder für Oberveischede, Apollmicke, Fahlenscheid, Neuenwald, Tecklinghausen und Schmellenberg auf ein „nicht vermeidbares Minimum“ reduziert werden sollen, so Sabisch.
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Dass die „unmittelbaren Nachbarkommunen“ Attendorn, Lennestadt und Kirchhundem die Errichtung von Windkraftanlagen in ihren Randbereichen und damit rund um Oberveischede planen, sei ein Problem für das Dorf, so Sabisch. Eine Realisierung solcher Projekte gelte es zu verhindern. Der Arbeitskreis-Sprecher übte außerdem Kritik an am Umweltamt der Kreisverwaltung, „speziell im Verfahren Rahrbacher Weidekamp. Von der Landesregierung forderte Sabisch die Umsetzung der angekündigten „anwohnerfreundlichen Regelung“.
„Unser Dorf hat Zukunft“
Durch einen 2. Platz beim Kreiswettbewerb von „Unser Dorf hat Zukunft“ im Vorjahr hat sich Oberveischede zum insgesamt fünften Mal für den Landeswettbewerb qualifiziert. Die Bewertungskommission wird im Zeitraum 25. Juni bis 6. Juli nach Oberveischede kommen. Projektleiter Albert Schneider informierte die Anwesenden über den Stand der Vorbereitungen. Die 15-köpfige Projektgruppe, bestehend aus erfahrenen und neuen Mitgliedern, habe hat in den nächsten Monaten einen straffen Zeitplan.

„Die Rahmenbedingungen zur Steigerung der Erfolgsaussichten sind bekannt und sollen entsprechende optimiert werden. Insbesondere die Beteiligung aller Vereine und Organisationen sowie des ganzen Dorfes sei von elementarer Bedeutung“, sagte Schneider. Bei den Wettbewerbskriterien spiele der Bereich „Grüngestaltung und Dorf in der Landschaft“ eine wichtige Rolle. 25 von 100 Punkten sind hier laut Schneider möglich. „Da die Projektgruppe Reserven für Oberveischede sieht, wurde ein anerkannter Experte mit einer Bestandsaufnahme der nicht privaten Flächen beauftragt. Seine daraus resultierenden Handlungsempfehlungen sollen in den nächsten Wochen systematisch abgearbeitet werden. Die Prämissen sind: natürlich, standortgerecht, ökologisch sinnvoll und geringer Pflegeaufwand“, so Schneider.
Ausblick auf Dorfjubiläum
Dann folgte ein Ausblick auf ein Jubiläum im kommenden Jahr. Seit der kommunalen Neugliederung 1969 gehört Oberveischede zur Stadt Olpe. Der Männerchor Liederkranz wird das Dorffest 2019 zum Anlass nehmen, dieses Ereignis mit der Dorfgemeinschaft sowie Vertretern der Städte Olpe und Attendorn und der Dörfer Mecklinghausen, Helden und Niederhelden zu feiern. Genauso lange organisiert er das jährliche Neujahrssingen mit 70 Teilnehmern.

Vorstandssprecher Albert Schneider hatte dazu einige Informationen zusammenstellt. Außerdem berichtete er über den Stand der Entwicklung des Männerchores in einen Gemischten Chor. Dieser habe den offiziellen Probenbetrieb zum Jahresbeginn bereits aufgenommen. Die Tradition des Chorgesangs im Dorf müsse erhalten bleiben.
Löschzug: Springmann folgt auf Junge
Der langjährige Leiter des Löschzuges Oberveischede der Freiwilligen Feuerwehr Olpe, Heiner Junge, wurde am Ende der Bürgerversammlung von Ortsvorsteherin Christine Droste unter großem Applaus verabschiedet. Junge habe sich um die Feuerwehr und das Dorf verdient gemacht. Mit Matthias Springmann sei bereits ein äußerst kompetenter Nachfolger ernannt worden, so Droste.
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