Musikverein Frenkhausen präsentiert sich beim Jahreskonzert „wie im Himmel“


Das Orchester des Musikvereins Frenkhausen beim Jahreskonzert in der Stadthalle Olpe. von privat
Das Orchester des Musikvereins Frenkhausen beim Jahreskonzert in der Stadthalle Olpe. © privat

Olpe/ Frenkhausen. Am Ende des Konzertabends guckte man durchweg in strahlende Gesichter. Denn es war ein begeisterndes, abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm, welches die rund 70 Musiker aus Frenkhausen ihren Zuhörern in Olpes guter Stube präsentiert hatten. Laute Begeisterungsrufe und regelrechte Applaussalven des Publikums führten beim sichtlich glücklichen, aber durchaus auch erschöpften Dirigenten Patrick Müller zu purer Zufriedenheit mit seinem Orchester. Denn die monatelange Probenarbeit konnte von den Orchestermitgliedern augen- und ohrenscheinlich zu einem tollen Ergebnis geführt werden.


Schon beim Eröffnungsmarsch, dem Präsentiermarsch der „Schwarzen Brigade“ von Carl Rath, bewies das Große Blasorchester des Musikvereins seine Spielfreude, welche sich insbesondere auch in der darauffolgenden Ouvertüre zum Film „The Cowboys“ widerspiegelte. John Williams kreierte eine wunderbar ausgelassene, fesselnde Komposition, die Bilder von weiten Ebenen und galoppierenden Pferden vor die Augen des Auditoriums zauberte.

Der erste Konzertteil war geprägt von sich abwechselnden Ausflügen in die Welt der Marsch- und Filmmusik. Dem Taxis-Marsch von Christian Kolb, welcher dem General der Kavallerie Theodor Fürst von Thurn und Taxis gewidmet ist, folgte der erste emotionale Höhepunkt des Abends. Sarah Aßmann, ausgebildet im Fach Bühnenreife und Kollegin von Patrick Müller an der Hanseschule in Attendorn, traf mit ihrer Gesangsdarbietung des gefühlvollen Liedes „Lenas Song“, eines der bekanntesten und erfolgreichsten Stücke aus dem Soundtrack von Stefan Nilsson zum Film „Wie im Himmel“, den Nerv der sichtlich gerührten Zuhörer. 

Wahrlich bombastisch beendeten die Musikerinnen und Musiker den ersten Konzertteil mit der Filmmusik zu „Star Wars: Das Erwachen der Macht“. Neben vielen neuen Melodien griff Komponist John Williams für den Soundtrack auch einige bereits bekannte Motive aus der Filmsaga wieder auf. So erschuf er viele einzigartige Klangwelten, welche - mal laut, mal leise - durch die ausverkaufte Olper Stadthalle schallten.
Von verrückten Polizisten und fliegenden Schlägeln
Viele der Zuhörer schwelgten kurz nach der Pause in Erinnerungen, denn sie hatten soeben ein tolles Medley bestehend aus Titelmelodien einiger amerikanischer Kult-Serien aus den 70er- und 80er-Jahren gehört. Aus den bekannten Klängen zu „Dallas“, „Falcon Crest“, „Magnum“, „Denver-Clan“ und „Das A-Team“ hat der Olper Komponist und Schlagzeuger des Musikkorps der Bundeswehr, Sebastian Middel, ein technisch anspruchsvolles, aber trotzdem leicht anzuhörendes Arrangement geschaffen, von dessen großartiger musikalischer Umsetzung durch seine Freunde aus Frenkhausen er sich auch persönlich überzeugte.

Mit dem Marsch zur Film-Serie „Police Academy“, der nur in Ansätzen die chaotischen Zustände an der berühmten Polizeiwache widerspiegelte, schlug der Musikverein die Brücke zum nächsten Höhepunkt dieses tollen Konzertabends, an den sich sicher so mancher Konzertbesucher noch einige Zeit gern zurückerinnern wird.
Congas, Agogos und Cow Bells
Der 17-jährige Thomas Burghaus ließ bei „Latino Mallets“ seine Schlägel nur so über sein liebstes Instrument, das Xylophon, fliegen. Spezielle Schlag- und Effektinstrumente, wie Congas, Agogos oder Cow Bells, bildeten den charakteristischen Rhythmus- und Klang-Teppich für ein Solostück der Extraklasse. Überhaupt waren es an diesem Abend vor allem die Solisten, die das Publikum förmlich mitrissen.

In modernem Bigband-Sound ging es anschließend nach Spanien, wo sich der verrückte Stier „El Toro Loco“ von Ken McCoy austoben konnte. Moderator Kai Schrage, der gewohnt informativ und mit einigen humorvollen Anekdoten durch das Programm führte, fügte augenzwinkernd hinzu: „Passen Sie auf, dass der Stier Sie nicht auf die Hörner nimmt.“ Er verwies außerdem auf ein wichtiges Ereignis für den MVF - das Jubiläumsfest zum 100-jährigen Bestehen des Musikvereins - welches vom 06.-08. September 2019 auf dem Schützenplatz in Frenkhausen stattfinden wird.
Sarah Aßmann mit schwedischem Gesang
Mit „Gabriellas Sång“, dem zweiten Gesangsstück aus dem Film „Wie im Himmel“, bogen die Musikerinnen und Musiker auf die Zielgerade des Konzertprogramms ab. Das berührende und kraftvolle Lied über Freiheit, Selbstbestimmung und Lebensglück, das von Sarah Aßmann wie im Original auf schwedisch gesungen wurde, zauberte eine ganz besondere Atmosphäre in die Stadthalle und Gänsehaut auf die Arme der Zuhörer.

„The Sound of Ireland" vereinte Melodien und Rhythmen von der grünen Insel. Außergewöhnlich arrangiert verwöhnte das letzte Konzertstück u.a. mit Variationen zu „Auld Lang Syne“ und „Lord of the Dance“. Zum Abschluss des Abends spielten sich hierbei die Schlagzeuger des Musikvereins mit einem furiosen Rhythmus-Teil, Julian Nebeling mit einem tollen Flügelhorn-Solo sowie Britta Krutwig, die elegante Flötenmelodien präsentierte, in die Herzen des Publikums. Die Frenkhauser brachten allen Anwesenden das Lebensgefühl Irlands näher - mit seinen zauberhaft schönen Landschaften und der wirklich unverwechselbaren Musik.
Romantisches Ende eines fesselnden Konzertabends
Natürlich blieben nach diesem unverwechselbaren Schlussakkord auch die Zugaberufe nicht ungehört. Mit „Preußens Gloria“ sowie dem kleinen Nachtstück „Abendmond“, das die zwei deutschen Volkslieder „Abend wird es wieder“ und „Der Mond ist aufgegangen“ zu einem sinnlichen, romantischen Arrangement verband, verabschiedeten sich der MVF von der Bühne. Und da waren sie dann: die strahlenden Gesichter!
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