Wolfgang Niedecken eröffnet Indian Summer vor 600 Zuschauern in Elspe

Elspe. Mit seinem Bühnenprogramm „Niedecken liest und singt Bob Dylan“ hat Wolfgang Niedecken am Donnerstagabend, 9. September, die Zuschauer beim „Indian Summer“ des Elspe-Festivals in seinen Bann gezogen. Begleitet von seinem langjährigen Freund, dem Pianisten Mike Herting, interpretierte er Songs von Bob Dylan und persönliche Erinnerungen in einem spannenden Format aus Texten und Songs.

Wolfgang Niedecken prägt seit Jahrzehnten als Frontmann seine Band BAP und als Solomusiker die deutschsprachige Rockmusikszene. Nun durfte er den Indian Summer in Elspe eröffnen. Sein großes Vorbild ist Bob Dylan, den er erstmals 2000 persönlich in der Köln-Arena traf und von dessen Songs er zahlreiche Coverversionen vortrug.

„Eine Liebe auf den zweiten Blick“, wie sich im Laufe des Abends herausstellte, denn als er sich anfangs mit dem „Mann mit der Brille“ beschäftigte, verhinderten Peter, Paul and Mary mit ihrer Version von „Blowin' in the Wind“ seine spontane Begeisterung.

Dafür wurde es später eine Liebe, die das ganze Leben hält. Den Weg dorthin beschrieb das Multitalent Niedecken authentisch, amüsant und spannend und gewann die volle Aufmerksamkeit der rund 600 angereisten Fans. In seinem zweistündigem Programm erfuhren sie von seinen künstlerischen Anfängen bei der Schülerband “The Convicts„ und seinem ersten, mit rotem Kunststoff überzogenen „Neckermann-Bass“.

Von der 93-jährigen Frau Herrmann, für die er als Zivildienstleistender im Altenheim einen kölschen Songtext zu ihrem Geburtstag geschrieben hatte und den Stationen hin zu Bob Dylan, die er in seinem kürzlich erschienen Buch veröffentlicht hat.

Erinnerungen vom New Yorker Greenwich Village, wo Dylan seine Karriere begann, über Duluth bis an die Westküste. Aber auch seinen Schlaganfall 2011 und seine Familie und Freunde sparte er nicht aus. Wer ihm zuhörte, erfuhr viel über sein Idol Dylan und zugleich tiefe Eindrücke über den Menschen Wolfgang Niedecken.

„Es war, als hätte er in meinem Wohnzimmer von sich geplaudert und gesungen“, resümierte eine begeisterte Zuschauerin, die mit Freunden den weiten Weg aus dem Rheinland für diesen Abend auf sich genommen hatte.