„Martin Luther & Thomas Münzer oder die Einführung der Buchhaltung“ im PZ

Inszenierung nach Alexander Schilling im Theater der Stadt Lennestadt


 von Loredana La Rocca
© Loredana La Rocca

Meggen. Zum Abschluss der Spielzeit 2016/17 zeigt die Kulturgemeinde Hundem-Lenne im Reformationsjahr am Donnerstag, 11. Mai, ein Stück, bei dem es um Menschen im Netz der Macht und die Verflechtungen von Kirchengeschichte, Politik und Wirtschaftsgeschichte geht:„Martin Luther & Thomas Münzer oder die Einführung der Buchhaltung“.


Das Stück spielt in der Zeit von 1514 bis 1525. In 57 Kurzszenen mit spannenden Handlungssträngen stellt der Autor Lebensstationen Luthers denen der Entscheidungsträger der Epoche (Kaiser, Papst, Kurfürsten) gegenüber, die seine Lehre für ihre wirtschaftlichen und machtpolitischen Ziele missbrauchen. 

Drahtzieher im Hintergrund ist Jakob Fugger, in dessen Bankgeschäfte alle eher mehr als weniger verstrickt sind, dem die Fürsten gehorchen, weil sie mit ihm verdienen. Fugger handhabt seine Geschäfte nicht anders als die heutigen Großkapitalisten, ganz gleich, ob er Gewürze, Metalle, Menschen oder „42.000 Nachttöpfe nach Afrika“ verkauft. Auch der Revolutionär Thomas Münzer mit seinem Bauernheer interessiert ihn nur als Passivposten in seiner Buchführung.
Machtstrukturen zeigen sich noch heute
Das politische Explosionspotential des 1970 in Basel uraufgeführten Dokudramas - die Mechanismen der Macht - lässt sich bis in die heutige Gegenwart verfolgen, geht es doch um globale Vernetzung, Monopolbildung, Bankenkrisen, Staatsbankrotte und um den jede Solidarität ausschließenden modernen Kapitalismus der Wirtschaftswelt. Die Verkleidungen wechseln, die Machtstrukturen bleiben die gleichen.
Tickets:
  • Kartenvorverkauf in der Geschäftsstelle der Kulturgemeinde Hundem-Lenne im Rathaus Lennestadt
  • Tel. 02723/608403,
  • E-Mail k.seidenstuecker@lennestadt.de
  • am Veranstaltungstag an der Theaterkasse
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