Johannes Oerding sorgt für Lagerfeuer-Feeling beim Indian Summer

Gute Laune und Gänsehaut-Momente in Elspe


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Mit seinem Unplugged Konzert begeisterte Johannes Oerding hunderte von Fans. von Lorena Klein
Mit seinem Unplugged Konzert begeisterte Johannes Oerding hunderte von Fans. © Lorena Klein

Elspe. Auf der Naturbühne des Elspe-Festivals hat der deutsche Vollblutmusiker Johannes Oerding am Sonntag, 19. September, mit zahlreichen Unplugged-Versionen seiner Lieder begeistert. In seiner „Lagerfeuer Acoustics“-Tour durch Deutschland war das restlos ausverkaufte Konzert im Sauerland sein vorletzter Halt.


Schon beim ersten Ton seines Hits „Kreise“ hatte der Mann mit Hut die Leute in seinen Bann gezogen und die Zuhörer erhoben sich von ihren Plätzen. Denn als Johannes Oerding sich euphorisch singend durch die Publikumsreihen auf den Weg zur Bühne machte, war jedem sofort klar: Das wird ein ganz besonderer Abend.

Der am Niederrhein aufgewachsene Sänger und Gitarrist hat selbst eine persönliche Verbindung zum Sauerland und erinnerte sich: „Das letzte Mal habe ich hier mit elf gesessen.“ Früher als Winnetou-Fan im Publikum, heute als gefragter Musiker. Aus diesem Anlass durfte natürlich auch sein Song „Heimat“ nicht fehlen.

Auf Augenhöhe mit dem Publikum

Besonders lag dem deutschen Chartstürmer die Interaktion mit dem Publikum am Herzen: So wurden die Zuschauer beim Titel „So schön“ spontan zum mehrstimmigen Chor, und auch er selbst ließ es sich nicht nehmen, durch die Tribünen zu spazieren und sich ganz auf Augenhöhe mit seinen kleinen und großen Fans zu unterhalten und sogar Liederwünsche entgegenzunehmen. Mit einzigartigem Humor und Charme involvierte er seine Zuhörer, wann immer es ging.

Begleitet wurde Johannes Oerding von einer Akustik-Band voller begnadeter Musiker, die mehrmals am Abend ihr eigenes Talent unter Beweis stellen durften: Beim Lied „Love me Tinder“, welches auf humorvolle Art Glanz und Elend der beliebten Dating-Plattform beschreibt, standen die Männer versammelt um den Kontrabass und begleiteten den Sänger mit einem mehrstimmigen Chorsatz.

Mal nachdenklich, mal ausgelassen

Auch die ein oder andere Träne floss bei seinen tiefgründigen Texten: Den Song „Flieg mit mir“ richtete Oerding an seinen mittlerweile verstorbenen ersten Plattenboss, und auch die Zeilen des Liedes „Wenn du gehst“ rührten das Publikum sichtlich und erinnerten an persönliche Geschichten.

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Doch wer denkt, Johannes Oerding könne nur ruhige Lieder, der hat sich geirrt: Mit zahlreichen tanzbaren Titeln, darunter „Traurig aber wahr“ und „100 Leben“, versetzte er das ganze Publikum in Bewegung. Spätestens bei seinem Gute-Laune-Hit „An guten Tagen“ tanzte auch wirklich der Letzte und streckte die Hände in die Luft.

Passend zur Lagerfeuer-Athmosphäre wurden auch Cover-Hits wie Country Roads, Wonderwall und sogar das Sauerland-Lied angestimmt, bei dem das begeisterte Publikum den Sänger fast übertönte.

Endlich wieder Live-Konzerte

Den Musikern merkte man vor allem eines an: Sie freuten sich, endlich wieder vor Publikum Musik machen zu dürfen und aus den der Pandemie verschuldeten Fesseln der letzten anderthalb Jahre ausbrechen zu können. Der Titel „Anfassen“ bekam vor diesem Hintergrund eine ganz neue Bedeutung. Fans, die trotz all der Veränderungen noch Lust auf Musik und Konzerte haben, seien das, was die Musikbranche nach dieser langen Pause brauche, dankte Oerding dem Publikum.

Am Ende dachten sich dann wohl die meisten „Ich will noch nicht nach Hause“, doch Johannes Oerding hatte nach gleichnamigem Lied natürlich noch die ein oder andere Zugabe parat. Nach dem Konzert war die Stimmung im Publikum eine andere: Es war ein Abend der großen Gefühle, der lauten und der leisen Töne und eine Pause von Alltagssorgen und Corona.

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