Große Franz-Hitze-Revue in Gedenken an Olper Sozialethiker

Aufführung im PZ Meggen ein voller Erfolg


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Fynn Engelkes (links) und Peter Clös bei der Schlussszene: Franz Hitze stirbt. von s: Nils Dinkel
Fynn Engelkes (links) und Peter Clös bei der Schlussszene: Franz Hitze stirbt. © s: Nils Dinkel

Meggen. Gut besucht war am Donnerstagabend, 22. März, die zweite Aufführung der Franz-Hitze-Revue im Pädagogischen Zentrum Meggen. Mit Standing Ovations würdigten die Zuschauer am Ende der Vorstellung die Leistung der Laien- und Profi-Akteure sowie des Autors Wilhelm ten Haaf.


Auf der Bühne standen gleich zwei „Hitzköpfe“: In die Rolle des jungen Franz Hitzes schlüpfte Torben Föllmer, Peter Clös spielte den alten Hitze. Die Besucher sollten den Eindruck bekommen, dass das ernste Stück als Generalprobe aufgeführt werde. So passierten immer kleine Fehler, die für Schmunzeln und Lacher im Publikum sorgten.

Die beiden schlüpften während der Vorführung in weitere verschiedene Rollen, die Hitze auf seinem Weg begleitet haben. Weitere Hauptschauspieler waren Marie-Theresa Lohr, unter anderem in der Rolle von Sophie Vohwinkel, sowie Fynn Engelkes, der beispielsweise einen Polizisten spielte.
Geschichtsunterricht auf der Bühne
Die Franz-Hitze-Revue führte die Besucher zurück ins späte 19. und ins frühe 20. Jahrhundert. Eine Zeit, in der Kinderarbeit und 14-Stunden-Tage alltäglich, Gewerkschaften jedoch noch kein Thema waren. Dementsprechend trug der Oberstufenchor des St.-Franziskus-Gymnsasiums Olpe Volksarbeiter- und Kirchenlieder wie „Trotz alledem“ oder „Einer für den andern“ vor. Der Chor wurde von Albrecht Jung an der Orgel, Vassily Dück am Akkordeon und Tom Knauer an der Gitarre begleitet.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
In der Aufführung wurden Hitzes Ziele thematisiert. So wollte er, dass Arbeitnehmer respektvoll behandelt werden, und setzte sich dafür ein. Er sei einer von vielen gewesen, aber sehr handfest, sagten die Darsteller. Immer wieder wurden auf der Leinwand Fakten eingespielt. Ein Schattentheater verdeutlichte die Handlungen. Die Szenen sprangen in der Zeit hin und her. Da viele der Requisiten Originale aus der damaligen Zeit waren und die Akteure zeitgemäße Kleidung trugen, wirkten die Szenen authentisch.
„Punktuelle Anleuchtung“ des Lebenswerks
Von unnötigen Gesetzen über den Weg der Gewerkschaft bis hin zu gerechtem Lohn oder Arbeitssicherheit: Für Hitze waren Arbeitnehmer ein hohes Gut, dies wurde deutlich in der „punktuellen Anleuchtung“ (Zitat Programmheft) seines Lebenswerks. So wundert es heute nicht, dass Hitze nachweislich als Mitbegründer der Caritas und der katholischen Arbeitervereine gilt.
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Hitze wurde im Jahr 1851 in Olpe-Hanemicke geboren und starb 1921. Er wurde auf eigenen Wunsch in Rhode beerdigt. Der Olper war Priester, Sozialtheoretiker, Sozialreformer und Professor und setzte sich für den Schutz der Arbeiter ein. „Es ist heute weltweit erst die zweite Vorführung. Wir hoffen, dass viele folgen, um das Wirken eines katholischen Christen, Priesters und Politikers kennenzulernen und zu sehen, was er eigentlich bis heute für uns bewirkt hat“, sagte KAB-Bezirkspräses Reinhard Lenz.
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Unter den zahlreichen Gästen hatte Lenze Lennestadts stellvertretenden Bürgermeister Michael Beckmann und Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil begrüßt. Beckmann sagte, er habe bis vor 14 Tagen nichts über Franz Hitze und von dem, was er geleistet hat, gewusst, zeigte sich nach eigener Aussage am Ende der Vorstellung positiv überrascht.
Michael Beckmann beeindruckt
„Ich bin tief beeindruckt vom Lebenswerk und vom dem, was Wilhelm ten Haaf und das Ensemble geleistet haben“, so der stellvertretende Bürgermeister. Diese Kunst hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Lenz dankte VHS-Leiter Jochen Voß, Regisseur Wilhelm ten Haaf sowie den Schülern und Lehrern der St.-Franziskus-Schule Olpe, die am Stück mitwirkten.
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