Exponat des Monats Januar: Leuchtofen „Krakatao“

Museum Grevenbrück


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Grevenbrück. Das Exponat des Monats Januar im Museum der Stadt Lennestadt in Grevenbrück ist ein aufwendig verzierter, gusseiserner Leuchtofen nach amerikanischem Vorbild. Seinem prächtigen Aussehen nach zu schließen, wird dieses Modell wahrscheinlich einmal einen repräsentativen Platz in einer guten Stube gehabt haben.


Der Name „Leuchtofen“ rührt daher, dass man erstmals das transparente Mineral Glimmer als Einsatz für die Fensteröffnungen des Gerätes verwendete. Mittels dieser neuartigen Technologie gewann man bei Dunkelheit deutlich mehr Licht und Wärme, die man durch Ventile regulieren konnte. Durch die größeren Sichtfenster war außerdem die Kontrolle des Brennmaterials von außen möglich.

Die Erfindung des Leuchtofens geht auf den Amerikaner Eliphalet Nott zurück, der zwischen 1819 und 1833 mehrere Patente auf effektive Heizkörper anmeldete.

In deutschen Gießereien wurden Leuchtöfen nach amerikanischem Vorbild ab ca. 1875 gefertigt. Hersteller waren z. B. Riessner (Nürnberg), Gienanth (Eisenberg), die Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia (Lünen), Gebr. Buderus (Lollar) sowie Junker und Ruh (Karlsruhe).
Zwischen 1883 und 1910
Aus den Beständen des Museums der Stadt Lennestadt stammt das Modell „Krakatao“, vermutlich hergestellt zwischen 1883 und 1910. Über Privatverkäufe gelangte der Ofen zunächst von Littfeld nach Altenkleusheim und von dort in die Sammlung des Museums der Stadt Lennestadt.

Der Ofen ist rundum mit aufwendiger Zierornamentik versehen. Besonders auffällig sind die im oberen Bereich vorn angebrachte Tierdarstellung, die mit Taube und Schlange auf christliche Symbolik verweist, und die metallene, ebenfalls vorn befindliche Namensplakette „Krakatao“.
Naturkatastrophe
Diese verweist höchstwahrscheinlich auf die Naturkatastrophe um die indonesische Insel Krakatau, die 1883 durch einen spektakulären Ausbruch dreier Vulkane fast vollständig zerstört wurde und durch die weitreichenden Folgen der Eruption weltweit Aufmerksamkeit erregte. Mit der namentlichen Orientierung am Element Feuer steht „Krakatao“ nicht allein: Die ersten deutschen Leuchtöfen trugen Namen wie „Vulkan“, „Phönix“ oder „Zenith“.

Interessierte Besucher können das Exponat des Monats beispielsweise am Sonntag, 13. Januar, in den Räumlichkeiten des Museums der Stadt Lennestadt im zweiten Obergeschoss besichtigen. Ab 15 Uhr findet außerdem wieder eine offene Führung durch die Dauerausstellung statt.
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