Exponat des Monats Januar: Heimsonne „Original Hanau Soliput S 30“

Grevenbrücker Museum wieder geöffnet


Das Exponat des Monats Januar: eine Höhensonne Typ „Original Hanau Soliput S 30“. von Museum der Stadt Lennestadt
Das Exponat des Monats Januar: eine Höhensonne Typ „Original Hanau Soliput S 30“. © Museum der Stadt Lennestadt

Grevenbrück. Nach mehrmonatiger Sanierungsphase ist das Museum der Stadt Lennestadt in Grevenbrück wieder geöffnet – und präsentiert gleich das Exponats des Monats Januar: Die Höhensonne/Heimsonne „Original Hanau Soliput S 30“.


Als therapeutisches Mittel mit gern gesehenem Zusatzeffekt beginnt die Geschichte des Solariums mit der sogenannten „Höhen-“ oder „Heimsonne“, eine Apparatur mit Quarzlampe zur Erzeugung von UV-Strahlung.
Geschmolzener Bergkristall
1899 konnte der Chemiker Richard Küch erstmals mit dem Schmelzen von Bergkristall lichtdurchlässigen und hitze- sowie säurerestistenten Quarzkristall herstellen – die wichtigste Grundlage bei der Konstruktion einer solchen „künstlichen Sonne“.

Auf das Jahr 1904 datiert das erste Patent zu der Apparatur, die ab 1911 zum Publikumsschlager der Firma Heraeus (gegründet 1851 in Hanau) wird. Ihre Produktion wird – in immer neuen Modellen – bis in die 1970er Jahre fortgeführt, noch heute bietet der Hersteller technischen Support an.
Zusammenklappbar und elektrisch betrieben
Die hier vorgestellte „Original Hanau Soliput“, eine für den platzsparenden Hausgebrauch zusammenklappbare, elektrisch betriebene Heimsonne, stammt aus den 1950er Jahren und damit auch aus der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders.

Gebräunte Haut wurde nicht länger als Erkennungsmerkmal der einfacheren Bevölkerungsschicht kritisiert, sondern als Zeichen von Vitalität und Gesundheit gewertet – und natürlich als Zeichen wirtschaftlichen Wohlstandes. Sie konnte darauf hindeuten, dass man sich Fernreisen oder aber zumindest eine eigene Höhen- oder Heimsonne daheim leisten konnte.
Beliebtes Lifestyle-Produkt
Als eingetragene Marke „Original Hanau“ firmierte die Höhensonne bereits ab den 1920er Jahren. Und es dauerte nicht lange, da wurde aus dem medizinischen Gerät ein gern genutzter kosmetischer Artikel für den eigenen Haushalt und ein überaus beliebtes Lifestyle-Produkt.
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