Ein nostalgisch geschmückter Weihnachtstisch

Exponat des Monats Dezember


Das Exponat des Monats Dezember: ein nostalgisch geschmückter Weihnachtstisch. von Museum
Das Exponat des Monats Dezember: ein nostalgisch geschmückter Weihnachtstisch. © Museum

Grevenbrück. Nach fünfmonatiger Schließung wegen einer Dachsanierung hat das Museum der Stadt Lennestadt nun wieder geöffnet. Damit einhergehend wird auch wieder regelmäßig das obligatorische „Exponat des Monats“ präsentiert. Der vorweihnachtlichen Zeit entsprechend, wird dieses Mal ein nostalgisch geschmückter Weihnachtstisch vorgestellt.


Der geschmückte Weihnachtsbaum ist heutzutage das zentrale Element des Weihnachtstisches und damit auch der familiären Weihnachtsfeier. Jedes Jahr vor Heiligabend ist es Tradition, einen Weihnachtsbaum aufzustellen und festlich mit Kerzen, Kugeln, Engeln, Lametta, Lebkuchen und einem Stern auf der Baumspitze zu schmücken.
Erstmals 1419 erwähnt
Das war aber nicht immer so. Erstmals 1419 wird ein Weihnachtsbaum in Freiburg/Breisgau erwähnt, der mit Lebkuchen, Äpfeln, Früchten und Nüssen behängt war. Bis ins 18. Jahrhundert hinein fand man ihn aber nur an Fürstenhöfen, dann auch in der bürgerlichen Oberschicht. Beim Kleinbürgertum setzte erst um 1870 die Mode ein, sich einen Tannenbaum ins Wohnzimmer zu holen - und zwar vor allem in protestantischen Familien.

Für Katholiken war die Krippe das wichtigste Weihnachtsrequisit. Die katholische Kirche setzte sich lange gegen das unreligiöse Brauchtum des Aufstellens eines Tannenbaumes zur Wehr. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Christbäume in katholischen Kirchen erlaubt. Mittlerweile ist der Christbaum nicht mehr vom Weihnachtsabend wegzudenken.
Krippenspiel
Den ursprünglichsten Weihnachtsbrauch stellt die Tradition des Krippenspiels dar, das die Weihnachtsgeschichte anschaulich nachgestaltet. Um die Weihnachtskrippe versammeln sich die Familienmitglieder am Weihnachtsabend und gedenken der Geburt Christi. Die Geschichte der Weihnachtskrippe, die heute selbstverständlicher Bestandteil des Weihnachtsfestes ist, begann wohl schon im 13. Jahrhundert. Es heißt, dass der Heilige Franz von Assisi die Weihnachtsgeschichte nachweislich erstmals im Jahr 1223 mit lebenden Personen und Tieren nachstellte. Er nutzte die anschauliche Szenerie, um Gläubigen, die nicht Lesen konnten, das Weihnachtsevangelium in Bildern näherzubringen.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts tauchten Weihnachtskrippen zunehmend in vielen katholischen Kirchen in ganz Europa auf. In den nachfolgenden Jahrzehnten war es nicht nur in den großen Kirchen, sondern auch in vielen kleinen Pfarrkirchen und Kapellen üblich, zur Weihnachtszeit eine Krippenszenerie aufzubauen. Dieses hatte damit zu tun, dass sich das Weihnachtsfest insgesamt wandelte, vom reinen Kirchenfest zum bürgerlichen Familienfest.
Geschenke
Selbstverständlich gehören zu dem vom Museum präsentierten Weihnachtstisch auch nostalgische Weihnachtsgeschenke. Ein Weihnachtsfest ohne größere oder kleine Aufmerksamkeiten können sich heute viele kaum noch vorstellen. Die Wurzeln der Tradition des Schenkens sind vielfältig, denn der Brauch, anderen Menschen etwas zu schenken, ist so alt wie die Menschheit selbst.

Martin Luther verlegte 1536 die übliche Bescherung an die Kinder und das Gesinde vom Nikolaustag auf den Heiligabend, da die evangelische Kirche keine Heiligenverehrung kennt. Mit zunehmender Beliebtheit des Weihnachtsfestes und des Christkindes wurde der Geschenktermin auch in den katholischen Gebieten vom Nikolaustag auf Heiligabend verschoben.

An Werktagen ist das Museum dienstags von 9 bis 12 und von 14 von 16 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 12 und 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt in das Museum ist frei. Foto und Text dieses Exponates sowie alle früher vorgestellten „Exponate des Monats“ kann man sehen und lesen auf den Internetseiten des Heimatvereins Grevenbrück (siehe Link).
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