Eheschlacht mit Gästen im PZ Meggen

Schauspiel „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“


Leslie Malton steht im PZ Meggen auf der Bühne. von © Theatergastspiele Kempf / Thomas Leidig
Leslie Malton steht im PZ Meggen auf der Bühne. © © Theatergastspiele Kempf / Thomas Leidig

Meggen. Das Schauspiel „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ von Edward Albee gilt spätestens seit seiner Verfilmung im Jahre 1966 als Klassiker. Nun ist die gnadenlose verbale Schlacht, an der ein älteres und ein junges Paar die Fetzen fliegen lassen, am Donnerstag, 24. November, im PZ Meggen zu sehen. In der Inszenierung von Leonhard Koppelmann und Peter Jordan stehen unter anderem Leslie Malton und Felix von Manteuffel auf der Bühne. Das Schauspiel beginnt um 20 Uhr.


Nach einer ausgedehnten Feier an der Provinzuniversi­tät Neu-Karthago erwarten der Geschichtsprofessor George und seine Frau Martha zu Hause noch Gäste. Beide sind stark alkoholisiert, und George würde lieber zu Bett gehen, aber die dominierende Mar­tha zwingt ihn, den jungen Biologieprofessor Nick und dessen Frau noch zu empfangen. Vor den Gästen entfachen die beiden einen gna­denlosen Ehekrieg. Lustvoll demütigt Martha ihren Mann und wirft ihm eheliches und berufliches Versagen vor.

Der Newcomer Nick wirkt wie ein po­sitiver Gegenentwurf: jung, dynamisch und erfolgreich. Doch bald zeigt sich, dass Nicks Entscheidungen auf Karrieredenken beruhten; auch sein Frauchen Putzi hat er nur geheiratet, weil sie reich war und behauptet hatte, schwanger zu sein. George wendet diese Infor­mation geschickt gegen seine Gäste.
 von © Theatergastspiele Kempf / Thomas Leidig
© © Theatergastspiele Kempf / Thomas Leidig
Waren die beiden im ersten, mit "Gesellschaftsspiele" überschriebenen Akt noch distan­zierte Zu­schauer, so werden sie im zweiten ("Walpurgisnacht") in das verbale eheliche Gefecht miteinbezogen. Im drit­ten Akt, der "Austreibung", zwingt George schließlich alle Beteiligten, ihren Lebenslügen ins Auge zu sehen. Nachdem alle Illusionen zerstört sind, ist vielleicht ein Neuanfang möglich.

Albees 1962 in New York uraufgeführte, dann 644 Mal am Billy Rose Theatre en suite gespielte Eheschlacht bedeutete für den Autor den weltweiten Durchbruch als Dramatiker. Die Verfilmung mit Liz Taylor und Richard Burton (1966) hob dieses Stück endgültig in den Olymp der zeitlosen Meisterwerke.
Tickets
Kartenvorverkauf in der Geschäftsstelle der Kulturgemeinde Hundem-Lenne im Rathaus Lennestadt, Tel. 02723/608403, E-Mail: k.seidenstuecker@lennestadt.de oder am Veranstaltungstag an der Theaterkasse.
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