Drei Preisträger vom Kreisheimatbund ausgezeichnet

Zweiter Wettbewerb zum Motto „Heimat lebt!“


Topnews
Niklas Saure, Klara Keimer und Maximilian Blom wurden für ihre Facharbeiten und Bachelor-Arbeit ausgezeichnet. von Ina Hoffmann
Niklas Saure, Klara Keimer und Maximilian Blom wurden für ihre Facharbeiten und Bachelor-Arbeit ausgezeichnet. © Ina Hoffmann

Bilstein. Der Kreisheimatbund Olpe hat am Montag, 19. September, drei Teilnehmer des Wettbewerbs „Heimat lebt!“ ausgezeichnet. Niklas Saure, Klara Keimer und Maximilian Blom hatten sich in Schule und Studium mit Themen aus dem Kreis Olpe beschäftigt.


Zum zweiten Mal hatte der Kreisheimatbund Olpe in diesem Jahr den Wettbewerb „Heimat lebt!“ ausgelobt, um jungen Menschen den Anreiz zu geben, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die eine wichtige Rolle für den Kreis Olpe spielen. Roswitha Kirsch-Stracke, Vorsitzende des Kreisheimatbundes, führte als Moderatorin durch die Feierstunde auf der Burg Bilstein und freute sich, dass auch in diesem Jahr qualitativ hochwertige Arbeiten eingereicht wurden.
"10 Jahre nach Kyrill"
Niklas Saure, Schüler des St.-Ursula-Gymnasiums in Attendorn, hatte eine Facharbeit im Leistungskurs Erdkunde in der Jahrgangsstufe Q1 mit dem Titel „10 Jahre nach Kyrill“ eingereicht. Als Siebenähriger erlebte er damals die Sturmnacht und kann sich heute noch gut daran erinnern: „Ich weiß noch genau, dass wir einen Stromausfall zu Hause hatten. Auch wenn ich nicht genau wusste, was draußen passierte, habe ich mitbekommen, dass es ein richtig schlimmer Sturm war“, so der Schüler.

Auf der Suche nach einem Thema für seine Facharbeit stieß er immer wieder auf Kyrill. „Der Sturm wurde wegen des Jubiläums wieder überall aufgegriffen und da es ein heimatnahes Thema war, habe ich mich dafür entschieden“, erklärt er. In acht Wochen Bearbeitungszeit setzte er sich intensiv mit dem Jahrhundertsturm auseinander, führte Interviews mit Forstarbeitern und fand heraus, was seitdem mit den Flächen geschah, auf denen tausende Festmeter Holz dem Sturm zum Opfer fielen. Dafür erhielt seine Arbeit die Schulnote „gut“.

„Niklas Saure bringt Beispiele an, was Kyrill in unserem Kreis angerichtet hat und wie der Sturm durch sinkende Holzpreise Waldbauern geschadet hat. Die Arbeit hat eine hohe Faktenfülle und hat uns deshalb beeindruckt“, so Josef Rave, Mitglied der Wettbewerbskommission, in seiner Laudatio.
Windenergie im Kreis Olpe
Auch die ausgezeichnete Klara Keimer ist Schülerin des Leistungskurses Erdkunde am St.-Ursula-Gymnasium und wurde von ihrer Lehrerin Jana Weber animiert, ihre Facharbeit einzureichen. Sie beschäftigte sich in ihrer 19-seitigen Arbeit, die mit der Note 1 belohnt wurde, mit dem Thema „Windenergie im Kreis Olpe- ein zukunftsfähiger Energieträger?“ und setzte sich kritisch damit auseinander. „Das Thema war viel aufwändiger als ich dachte. Es gibt so viele Gesetze rund um Windenenergie, viele positive und negative Meinungen zu dem Thema. Da muss man viel beachten“, so die Attendornerin. So erklärte sie in ihrer Arbeit wie Windräder arbeiten, wie die Gesetzeslage im Raum Attendorn ist und fand heraus, dass im Kreis günstige Windverhältnisse für den Gewinn von Windenergie herrschen.

„So kommt sie letzten Endes zu dem Fazit, dass regenerative Energie notwendig ist, da für die Wirtschaft und Haushalte Strom unverzichtbar ist, die Landschaft allerdings attraktiv für Touristen bleiben soll. Außerdem sollen möglichst alle Einwohner der Orte, an denen Windräder gebaut werden, mit eingebunden werden“, fasst Josef Rave in seiner Laudatio zusammen.
BA-Arbeit über Einfluss der Heimatschützer
Die dritte Arbeit, die vom Kreisheimatbund prämiert wurde, stammt aus der Feder von Maximilian Blom. Der 23-jährige Lennestädter hatte sich für seine Bachelor-Arbeit an der Universität Freiburg mit dem Thema „Heimat (er)leben - Der Einfluss des organisierten Heimatschutzes auf die Tourismusförderung im Sauerland in der Weimarer Republik am Beispiel der Ämter Bilstein und Kirchhundem“ auseinandergesetzt.

Kreisheimatpflegerin Susanne Falk hat den Text als Mitglied der Wettbewerbskommission unter die Lupe genommen und lobte die 49-seitige Studienabschlussarbeit in ihrer Laudatio: „Man merkt, wie viel Mühe in dieser Arbeit steckt, weil nicht nur Sekundärliteratur ausgewertet wurde, sondern Herr Blom auch selbst in die Archive der Ämter ging, um dort Verwaltungsakten und Rundschreiben zu lesen.
Landschaft für Touristen verändert
So fand er heraus, wie sich Heimatschützer damals einbrachten, um ihre Interessen beispielsweise beim Bau des Rhein-Weser-Turms, des Aussichtspunktes an der Hohen Bracht oder der Jugendherberge auf der Burg Bilstein, durchzusetzen. So wurde die Landschaft einerseits für Touristen und Einwohner erhalten und andererseits auch extra für Touristen verändert“. Für seine Bachelor-Arbeit erhielt Maximilian Bohm die Note 1,3.

Für ihre umfangreichen Arbeiten rund um den Kreis Olpe überreichte Roswitha Kirsch-Stracke den drei Preisträgern jeweils eine Urkunde, ein Buchpräsent und ein Geldgeschenk. „Wir hoffen, dass sich auch im nächsten Jahr wieder junge Menschen in Schule und Studium mit Themen aus dem Kreis Olpe beschäftigen“, so Kirsch-Stracke.
Artikel teilen: