50. Geburtstag der Lennestadt: Große Feier auf dem Rathausplatz

Festakt mit Ministerpräsident Armin Laschet


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Gut gelaunt verfolgte Ministerpräsident Armin Laschet in der ersten Reihe das Programm. von Marius Albert
Gut gelaunt verfolgte Ministerpräsident Armin Laschet in der ersten Reihe das Programm. © Marius Albert

Altenhundem. Mit mehr als 800 Gästen hat die Stadt Lennestadt am Dienstagabend, 2. Juli, auf dem Rathausplatz ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Gut gelaunter Ehrengast und Gratulant: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.


Das Wetter spielte mit, die Getränke waren kühl, günstig und am Ende knapp, das Essen lecker, die Besucher und Ehrengäste in Feierlaune: Die Voraussetzungen für ein gutes Fest waren gegeben. Und das freute vor allem den Gastgeber, Bürgermeister Stefan Hundt: „Ein ganz tolles Bild“, sagte er bei seiner Begrüßung und warf einen strahlenden Blick in die Menschenmenge auf dem Rathausplatz.

Die ersten Sitzreihen waren den Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft, öffentlichem Leben und Kirche vorbehalten, dahinter saßen oder standen dicht gedrängt hunderte Bürger Lennestadts. Ihr Ziel: Kräftig Geburtstag zu feiern – schließlich ging es hier um „ihre Stadt“, die Lennestadt, als Zusammenschluss aller 42 Ortschaften.
Bürgermeister zeigte sich von Ehrenamt begeistert
Darauf ging auch Bürgermeister Hundt ein: „42 verschiedene Ortschaften: Die Kunst ist, daraus eine Einheit zu schmieden, ohne die jeweiligen Besonderheiten der Orte zu verlieren.“ Sein besonderer Dank galt den zahlreichen Ehrenamtlern der Lennestadt: „Wir haben rund 200 Vereine und Institutionen, in denen sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren – ich bin beeindruckt, was das Ehrenamt bei uns leistet.“

Kurze Stille auf dem Platz, dann schmetterten die Musiker aus den sieben Musikvereinen Lennestadts, die sich für diesen Festakt zu einem großen Ganzen zusammengeschlossen hatten, lautstark das „Preußens Gloria“ – und ein strahlender Armin Laschet marschierte auf den Rathausplatz. Schüttelte die Hände der Politik-Kollegen, winkte in die Menge, und ließ sich sichtlich zufrieden auf seinem Platz in der ersten Reihe nieder.
 von Marius Albert
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„Eine hohe Auszeichnung, dass der Ministerpräsident zu dieser Feier kommt“, lobte Moderatorin Beate Schmies (WDR). Und scherzte mit Blick auf die guten Wahlergebnisse der CDU in den vergangenen Jahren: „Vielleicht wollten Sie sich mal richtig bei Lennestadt bedanken.“

Tatsächlich ist es eine Besonderheit, dass der Ministerpräsident einen Festakt zum 50-jährigen Bestehen einer Stadt oder Gemeinde – davon gibt es seit der kommunalen Neugliederung 1969 in NRW ja wahrlich genug – besucht.
Jubiläumsbesuch in Hückelhoven und Lennestadt
„Neben Lennestadt besuche ich nur noch das Jubiläum meiner Heimat Hückelhoven“, erklärte Laschet. Der Grund? Im Sauerland fühlt er sich einfach wohl: „Kürzlich Hallenberg, diese Woche Schmallenberg, heute Lennestadt – ich glaube, ich richte mir hier meinen Zweitwohnsitz ein“, scherzte er – und hatte, wie auch in den folgenden 30 Minuten, die  Lacher auf seiner Seite.

Die Festrede des Ministerpräsidenten war eine Lobrede auf den ländlichen Raum. „Der Kreis Olpe ist einer der wirtschaftsstärksten Kreise in Deutschland. Im ländlichen Raum herrscht Vollbeschäftigung.“ Wenn man die Menschen auf dem Land nach ihren Wünschen frage, käme immer dieselbe Antwort: „Lass uns hier einfach in Ruhe.“ Denn, so Laschet weiter: „Die Mentalität hier ist: Wir packen das an und entwickeln unsere Stadt weiter.“ Damit sei der ländliche Raum ein Vorbild für soziale Marktwirtschaft in ganz Deutschland.
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Und auch der Menschenschlag sei etwas ganz Besonderes: „Bei den Wahlen 1933 wählten aus dem Kreis Olpe nur 14 Prozent die NSDAP – darauf kann man stolz sein, gerade in dieser Zeit, wo der Rechtsradikalismus wieder zunimmt.“

Es sei ein Kunststück, so lobte Armin Laschet besonders die Lennestadt, „alle Orte in ihrer Unterschiedlichkeit bestehen zu lassen, aber gemeinsam zu einer Lennestadt zusammenzuwachsen.“
Ein kleines Problem mit Elspe
Aus dem Stegreif zählte der Ministerpräsident einige der 42 Orte auf, verhaspelte sich aber immer wieder bei Elspe: „Elpse“, rutschte ihm des öfteren heraus, bis er letztlich die anwesenden Elsper bat: „Ich habe den ganzen Weg hier runter geübt – vielleicht können Sie mir das gleich mal beibringen.“

Nicht nur die Festrede von Armin Laschet sorgte bei den 800 Besuchern für Kurzweil: Das Programm zum Festakt erwies sich als interessant, informativ, aber vor allem auch unterhaltsam. So gab es eine kurze Vorpremiere zum Musical „Wo geht’s denn hier nach Lennestadt“ – man darf sich auf die komplette Aufführung im Oktober freuen.
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In einer Talkrunde widmeten sich Teilnehmer verschiedener Generationen den Themen, die den Lennestädtern unter den Nägel brennen: ärztliche Versorgung, öffentliche Verkehrsmittel, Internet und Nachbarschaftshilfe.

Unter der Moderation von Beate Schmies nahmen daran teil: Günther Becker (Kreisheimatpfleger), Steffi Menne (Kinderkrankenschwester), Dr. Steffen Heuel (Localino), Steffen Baumhoff (Vorsitzender Stadtmarketing), Bürgermeister Stefan Hundt sowie die beiden MK-Schülerinnen Hannah Löhr und Madita Schauerte.

Mit der Lennestadt-Hymne, gesungen von allen Anwesenden und begleitet vom Lennestädter Gemeinschaftsorchester, endete der offizielle Festakt – der Abend aber noch lange nicht.
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