„Wir sind Juden aus Breslau“ macht Station in Olpe

Gegen Antisemitismus


 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Olpe. Mit Unterstützung der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen und in Kooperation mit dem Kreis Olpe macht am 21. November ab 17.30 Uhr der preisgekrönte Kinodokumentarfilm „Wir sind Juden aus Breslau“ Station im Cineplex Olpe. Die Vorführung wird vom Regisseur eingeleitet, anschließend findet ein Filmgespräch mit dem Regisseur statt.


Am 22. November haben dann vormittags Schulgruppen die Gelegenheit, den Dokumentarfilm im Cineplex Olpe zu sehen. Das perspektivenreiche Zeitzeugnis von Karin Kaper und Dirk Szuszies porträtiert 14 Lebensläufe jüdischer Holocaust-Überlebender und stellt durch die Begegnung mit einer deutsch-polnischen Jugendgruppe zugleich Fragen an die Gegenwart.

Beim anschließenden Filmgespräch können sich die Schüler darüber hinaus mit dem Regisseur Dirk Szuszies austauschen und mehr über die Hintergründe und die Filmentstehung erfahren. Das Angebot richtet sich an Jugendliche aller Schulformen ab der Jahrgangsstufe 8. Der Eintritt beträgt 5 Euro pro Schüler. Interessierten Lehrpersonen wird empfohlen, ihre Klassen oder Kurse rechtzeitig anzumelden, da die Plätze begrenzt sind. Anmeldeschluss für beide Vorführungen ist der 15. November.
Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933
Die 14 Zeitzeugen im Mittelpunkt des Films erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Auch ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt.

Als Jugendliche blickten sie erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland als Juden:

Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie in alle rettenden Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Nicht wenige haben bei der Gründung und dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.
Anita Lasker-Wallfisch mit Deutschen Nationalpreis geehrt
Drei der Protagonisten, Anita Lasker-Wallfisch, Renate Lasker-Harpprecht und Eli Heymann haben Auschwitz und Bergen-Belsen überlebt. Anita Lasker-Wallfisch hielt am 31. Oktober 2018 die Rede bei der Holocaust-Gedenkfeier im Deutschen Bundestag und wurde im September 2019 mit dem Deutschen Nationalpreis geehrt.
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