Martinszüge im Kreis Olpe

Lieder, Brezeln und Laternen


Vielerorts, wie hier in Dünschede, zogen am Wochenende die Kinder bei den Martinszügen mit ihren selbstgebastelten Laternen durch die Dörfer. von Barbara Sander-Graetz
Vielerorts, wie hier in Dünschede, zogen am Wochenende die Kinder bei den Martinszügen mit ihren selbstgebastelten Laternen durch die Dörfer. © Barbara Sander-Graetz

Kreis Olpe. Vielerorts ziehen in diesen Tagen die Kinder mit ihren selbstgebastelten Laternen durch die Straßen, um Sankt Martin zu feiern. Dabei erinnern sie sich an den heiligen Martins von Tours, der einst seinen Mantel teilte und damit einen armen Mann vor dem Erfrieren schützte. In diesem Jahr haben wir die Martinszüge in Dünschede, Drolshagen und Herrntrop sowie das Martinsspiel in Kirchhundem begleitet.


Dünschede
Die Kinder aus Dünschede störte das nass-kalte Wetter wenig: Immer wieder stimmten sie mit ihren Eltern die bekannten Martinslieder wie „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind“ und Laternenlieder an. Begleitet vom Musikverein Dünschede sorgen sie für Licht in den Straßen. Abgesichert wurden sie dabei von der örtlichen Feuerwehr.
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Vor dem Umzug durchs Dorf erlebten die Kinder, Eltern und Großeltern das Martinsspiel in der Kirche. Hier teilte der heilige Martin den Mantel mit dem Bettler. Auch die Kinder in Dünschede teilten an diesem Tag, denn es  wurde eine Spielzeugsammlungen für Kinder in Not durchgeführt.
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Nach dem Umzug durch das Dorf trafen sich alle wieder an der Kirche, um bei Glühwein und warmen Getränken noch ein wenig zu bleiben und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.
Drolshagen
In Drolshagen zogen in diesem Jahr wieder zahlreiche Kinder mit ihren selbstgebastelten Laternen durch die Straßen. Angeführt wurden sie dabei von St. Martin auf seinem Pferd.
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Herrntrop
In Herrntrop hat der Martinsumzug eine besondere Geschichte: bereits Anfang der 1950er Jahren zogen die Kinder Martinslieder singend mit Laterne durch den Ort, jedoch gab es noch keinen offiziellen Martinszug in der Umgebung. In dieser Zeit wurden die Kinder in Herrntrop von Adolf Wilkniß zu ihrer Sicherheit begleitet, da es keine richtigen Bürgersteige gab und die Kinder halb auf der Straße liefen.
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Als Heinz Funken nach Herrntrop zog, sollte sich dies ändern. In seiner Heimat im Rheinland waren Martinszüge schon länger etabliert und so hatte er die Idee, einen Martinszug mit St. Martin auf einem Pferd und Musik auch in Herrntrop ins Leben zu rufen. Er fand in Adolf Wilkniß einen engagierten Mitstreier und so fand im Jahr 1956 der erste Martinszug in Herrntrop statt.

Für die musikalische Unterstützung hatte sich ein Kirchhundemer bereit erklärt, der mit dem Akkordeon voran gehen sollte. Dieser war aber leider nach einem Sieg des FC Kirchhundem in Feierlaune und nicht erschienen. So ging dann Adolf Wilkniß als Vorsänger neben St. Martin auf dem Pferd beim ersten Martinszug voran und stimmte die heute noch gesungenen Lieder an.

Im folgenden Jahr fand der Martinszug dann mit Begleitung des Musikvereins Albaum statt, der inzwischen seit 60 Jahren den Martinszug in Herrntrop anführt.

Neben den Herrntroper Kindern bekommen auch traditionell alle Senioren ab 75 Jahren eine Martinstüte. Diese wird bei einem Besuch des Martinsteams persönlich überreicht. Auch der Rosinenstuten, der schon vor 60 Jahren in den Martinstüten zu finden war, ist auch heute noch in den Tüten enthalten.

Seit dem 25-jährigen Jubiläum des Martinszug werden auch alle Häuser mit Kerzen vor dem Haus und in den Fenstern zum Martinszug festlich geschmückt.
Kirchhundem
In Kirchhundem kamen wieder zahlreiche Kinder, um das Martinsspiel zu sehen, das in diesem Jahr zum ersten Mal in der Schützenhalle stattfand.
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