Unterhaltsame „Weltreise“ mit Duo „Arrabalero“ in Silberg

Schrabben Hof


Das Duo „Arrabalero“ hatte im Schrabben Hof in Silberg zu einer „Weltreise“ eingeladen. von privat
Das Duo „Arrabalero“ hatte im Schrabben Hof in Silberg zu einer „Weltreise“ eingeladen. © privat

Silberg. Das Duo „Arrabelero“ hat kürzlich zur einer „Weltreise“ in den Schrabben Hof nach Silberg eingeladen. Der Bericht des Kulturguts:


„Direkt, natürlich – ohne jegliche technische Hilfsmittel wie Mikrophon oder Verstärker – so spielen sie schon seit 30 Jahre und haben noch nichts von ihrem Feuer eingebüßt, ganz im Gegenteil! Ihr Motto „Saitenfeuer“ ist Programm und „entflammt“ auch das Publikum trotz kühler Witterung recht schnell.

Faszinierend die Virtuosität, mit der Sebastian Reimann sein Instrument (vorwiegend Geige) beherrscht: nicht nur, dass er alle Stücke auswendig spielt, zupft und streicht, sondern er schafft es spielend, auch in den höchsten Tonlagen zarte und melodische Klänge zu erzeugen. Zudem nutzt der Musiker die ganze Bandbreite vom stärksten Forte bis zum leisesten Pianissimo für seine ausdrucksvolle, variantenreich-differenzierte Spielweise.

So gelingt es ihm mühelos, dem Zuhörer Landschaftsbilder und situative Szenen aus den verschiedensten Regionen zu vermitteln: Den Duft eines Lavendelfeldes in Südfrankreich, die ruhige, tiefgründige Einsamkeit der irischen Landschaft und als Kontrast dazu die burleske Fröhlichkeit irischer Tänzer.
Geige jammert, seufzt und flüstert
Der Zuhörer begegnet der feurigen Musik der Zigeuner im Gypsy und den ungarischen Tänzern im Csárdás. Die Geige jammert, seufzt, und flüstert bis zur Tonlosigkeit und erzeugt so ein ganzes Arsenal an Emotionen.

Zu den Bildern im Kopf tragen nicht zuletzt die lebendigen, bildreichen und oft auch witzigen Erzählungen Reimanns zwischen den Musikdarbietungen bei: so zum Beispiel die Geschichte zu „El Pollo Ricardo“, dem Hühnchen, das verzweifelt versucht der Suppe zu entgehen – man hört im argentinischen Tango deutlich das aufgeregt-ängstliche Gackern und Flattern des armen Federviehs.

Nicht vergessen werden darf hier die wunderbar ergänzende Begleitung des Gitarristen Gerhard Schwarz, der diese farbigen Musikmalereien bestens verstärkt, untermalt und bereichert.
Gäste reisen durch musikalische Geschichte
Nach der Pause reist der erstaunt lauschende Gast fast hundert Jahre zurück: mit seinem Spiel auf der Trichtergeige erzeugt Sebastian Reimann – nebst zugehörigem Knistern!! – die perfekte Illusion einer Schellack-Platte – einschließlich „Sprung“ – einfach genial.

Und so wundert es nicht, dass das „handverlesene“ Publikum – so Reimann leicht ironisch – schließlich mit großem Bedauern feststellen muss, dass die Zeit wie im Fluge vergangen ist und sich wünscht, die sympathischen Musiker bald wiederzuhören. Die verabschieden sich mit dem Wunsch nach baldiger „Summertime“.“
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