Kultur-Matinee im tief verschneiten Silberg
Stimmungsvoller Chorklang und heiße Jazz-Rhythmen
- Kirchhundem, 25.01.2018
Zu einer interessanten musikalischen Matinee hatte MuT-Sauerland am vergangenen Sonntag, 21. Januar, Kulturinteressierte in das verschneite Silberg eingeladen.
Raumfüllend und doch durchsichtig, fast sphärisch war der Klang der Formation; gut artikulierend und harmonisch ausgewogen jeder der ausgewählten Vorträge: Ob Traditionals, Gospel oder moderne Popsongs – die Sänger trugen die Stücke überzeugend und mit gleichbleibender Intensität vor. Ihre Freude am Singen, an der Musik ist spürbar und überträgt sich rasch auf das Publikum. Mit „Standing Ovations“ bezeugten die Besucher ihre Begeisterung für die herausragenden solistischen Vorträge wie zum Beispiel „Lenas Song“ (Christina Schmidt mit klarem Sopran) und Gabriellas Song (Jutta Kunze mit warmer raumfüllender Altstimme).
Weitere solistische Einlagen trugen dazu bei, dass das Programm vielfältig und kurzweilig blieb, sodass es nicht verwunderte, dass der Beifall am Schluss nicht enden wollte. Mit einem irischen Segensgruß verabschiedete sich der Chor für diesmal, nicht ohne dass die Leiterin Ulrike Wesely – die auch für das benachbarte Kulturgut verantwortlich zeichnet – dorthin zur Fortsetzung der Matinee einlud.
Dieses Quartett hatte sie „drauf“, die Standards des Real-Book – mit bewundernswerter Improvisationskunst interpretierte der Saxophonist (Stefan Koch) die bekannten Melodien – mit rasantem Tempo improvisierte er alterierend virtuos, sowie kraftvoll dynamisch. Der aufmerksame Zuhörer entdecktw hin und wieder sogar klassische Zitate – ein wahrer Kenner und Könner seiner Kunst, dieser Musiker.
Alle vier Jazzer bewiesen sich als Meister der Improvisation wie des perfekten Zusammenspiels; neben Stefan Koch agieren Stefan Schwarzinger (Bass), Steffen Walter (Piano) – ebenfalls mit grandioser Virtuosität – und Florian Schnurr (Schlagzeug). Und so wurden die Zuhörer zunehmend mitgerissen von dem „spirit“, konnten kaum noch still sitzen, applaudierten immer wieder begeistert bei den solistischen Parts.
Nach der Pause steigerten sich die Künstler noch in ihrer Spielfreude und Jazz-Begeisterung – animierten schließlich Ulrike Wesely, ihre Stimme mit einzubringen in das Miteinander – ohne gemeinsame Probe, wie sie betonte. Zunächst harmonisch sanft mit dem Song „Lullaby of birdland“ beginnend, war die Sängerin bald ganz in ihrem Element.
Das Miteinander steigerte sich zur „Battle“ zwischen Stimme und Klarinette – ein euphorisch und meisterlich mit viel Spaß am Experimentieren und Improvisieren in höchsten Höhen ausgetragener „Kampf“ – der unentschieden endete. „Wer das verpasst hat, ist selber schuld“ – so eine Besucherin zum Schluss dieser gelungenen Session.