Casa Tango begeistert mit Swing und Tango im Schrabben Hof


Die Band "Casa Tango" begeisterte die Zuhörer im Schrabben Hof. von privat
Die Band "Casa Tango" begeisterte die Zuhörer im Schrabben Hof. © privat

Silberg. Komplett ausverkauft war das Theater des Schrabben Hofes am Sonntagnachmittag, 8. März. Fast jeder – das wurde an der zunehmend begeisterten Reaktion des Publikums deutlich – ging nach dem Konzert des Quartetts „Casa Tango“ als Tango-Fan nach Hause.


Bereits mit den ersten Klängen wurde man hineingezogen in ein Gefühlsmix aus Drama, Liebe, Traurigkeit und Sehnsucht nach Unerreichbarem. Man fühlt sich hineinversetzt in die geheimnisvolle Welt im fernen Argentinien, weit entfernt von der heimatlichen Wirklichkeit. Traurige Klänge waren es, süß und bitter zugleich, sie erzählten von Liebeskummer, von traurigen Lebensgeschichten, und doch ist es gerade diese Musik, die immer wieder Hoffnung auf Leben weckt und ein überzeugtes „Trotzdem“ ausdrückt.

Intensiv und mitreißend zogen die vier Musiker ihre Zuhörer in den Bann dieser fernen Welt; so überzeugend erzählten sie die Geschichten und Emotionen mit ihren Klängen; manchmal sogar mit knisternder Spannung. Das Akkordeon, von Walter Siefert gespielt, erinnerte an die typischen Bandoneon-Klangfarben. Der Kontrabass –gezupft von Reinhard Wesely - lieferte das vibrierende Fundament in diesem Quartett. Dagegen umspielte Jutta Thoma die beiden mal mit unauffällig-perlenden Klängen, mal mit furios-rauschenden Läufen auf dem Piano, ohne sie jedoch zu übertönen.
 von privat
© privat
Besonders magische Wirkung übte die Sängerin Julie Georgis auf das Publikum aus. Sie verkörperte den Tango mit ihrer Mimik und ihren Blicken - mal kokett, mal herausfordernd – am meisten aber mit ihrer warmen, tiefen Stimme. Damit brachte sie die emotionale Bandbreite der in den Liedern besungenen Protagonisten von tiefstem Leid bis zum höchsten Überschwang nachvollziehbar ins Ohr und ins Herz.

Doch die Musiker beherrschten nicht nur Tango und Milonga, sondern auch Swing, Jazz und Chanson. Wunderbar interpretiert erklang „Fly me tot he moon“ ; wie ein Wiegenlied das amerikanische „Summertime“ und fast zärtlich ertönt das französische „La mer“.

Nicht nur die Musik war abwechslungsreich; auch die Moderation – vorgetragen von den beiden Damen des Quartetts – informierte kurzweilig über Tango und Milonga, über Astor Piazolla ebenso wie über die einzelnen Programmpunkte.

Ein Nachmittag zum Abtauchen, Entschleunigen und Genießen.
 von privat
© privat
Artikel teilen: