Neuntklässler tief berührt vom Schicksal der Anne Frank

Bigge-Lenne-Gesamtschule Finnentrop besucht Theaterinszenierung


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Finnentrop. Die Neuntklässler der Bigge-Lenne Gesamtschule in Finnentrop haben im Rahmen einer Unterrichtsreihe zum Nationalsozialismus eine von der Kulturgemeinde Finnentrop angebotene Theaterinszenierung im Kino Finnentrop besucht. Thema waren die mitreißenden Tagebucheinträge der von den Nationalsozialisten verfolgten und schließlich im Konzentrationslager Auschwitz ermordeten Anne Frank.


Die Gesichter der Schüler erstarrten zum Ende des Theaterstücks zu ernsten Mienen. Die Betroffenheit über das mörderische Schicksal der Anne Frank, die bei ihrer im Theaterstück durch Bilder vom Lagereingang des Konzentrationslagers Auschwitz angedeuteten Ermordung kaum älter war als die Zuschauer der neunten Jahrgangsstufe, war den Schülern im Gesicht unmittelbar abzulesen.
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Intensiv waren die Schüler auf die ernste Thematik des Stücks vorbereitet worden, aber trotzdem vermochten die Darbietungspräsenz und Unmittelbarkeit des Theaterstücks und die in Bestform auftretende Darstellerin etwas, das im Unterricht kaum erwirkt werden kann: Die Geschichte der Anne Frank wurde zur Identifikationsfläche, die nicht nur den Verstand und das moralische Empfinden, sondern auch das Herz der jungen Menschen berührte.

Den Initiatoren der Aufführung ist das Kunststück gelungen, die Lücke zwischen der rationalen Aufarbeitung historischer Gegenstände und emotionaler Einfühlung auf eine Weise auszufüllen, die den Schülern die ganze Tragweite dieser Geschichte erschloss. Das Nebeneinander von alterstypischen Gedanken einer Heranwachsenden und ihrer Rolle als Verfolgte eines verbrecherischen System demonstrierte, dass sich hinter diesen Ereignissen menschliche Schicksale, reale Personen verbargen, die willkürliche Opfer eines mörderischen Systems wurden.

Hierzu passte abschließend die Bemerkung einer Schülerin im unmittelbaren Anschluss an die Vorstellung: „Eigentlich war sie doch eine ganz normale Jugendliche mit den üblichen Problemen. Kaum vorstellbar, dass ein so junges Mädchen ohne Grund ermordet wird.“
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