MGV „Sängerbund“ Heggen: Mehr als Spaß am Singen

Suche nach neuen Mitgliedern läuft weiter


  • Finnentrop, 29.03.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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© s: Barbara Sander-Graetz

Heggen. Ein wenig enttäuscht war Günter Haase vom Vorstand des Männergesangvereins „Sängerbund“ Heggen schon. Zur Schnupperprobe am Dienstag, 28. März, war kein einziger neuer potentieller Sänger ins Vereinslokal Schriener gekommen. „Aber wir geben nicht auf und werben weiter für unseren MGV“, gibt sich Günter Haase entschlossen. Zumal die jungen Sänger der Heggener mit Begeisterung bei der Sache sind.


Zurzeit gehören 35 Sänger zum MGV „Sängerbund“ Heggen. Noch besteht keine Gefahr, dass der Chor, der in diesem Jahr sein 115-Jähriges Bestehen feiert, ernsthafte Nachwuchssorgen hat. Und doch sind diese real, guckt man sich die Entwicklung in anderen Kommunen an. „Der Gemischte Chor „Sängerfreunde“ Sondern und der Olper MGV „Cäcilia“ 1861 haben zum Ende vergangenen Jahres ihre Proben und Aufritte eingestellt. Daher gilt es, rechtzeitig vorzusorgen“, sagt und mahnt Günter Haase.

Ein Vorurteil, mit dem Männergesangvereine zu kämpfen haben: Der Name hört sich nach einem Alt-Herren-Club an, der Lieder von deutschen Eichen und längst vergangenen Zeiten singt. Angestaubt und langweilig. Weit gefehlt, sagt Haase – und verweist auf die begeisterten jungen Mitglieder.
„Ich singe gerne“
Der jüngste ist Paul Selter. Der 21-Jährige kam im vergangenen Sommer auf eine Schnupperstunde vorbei – und blieb. Auch Thomas und Andreas Nieswandt gehören zur jungen Generation im Chor. Doch warum gehen junge Männer in einen MGV? „Ich singe gerne“, antwortet Paul Selter. „Ich singe schon im Kirchenchor in Plettenberg, und als mich Johannes Schulte fragte, ob ich nicht mal im MGV reinschnuppern möchte, sprach nichts dagegen.“
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Er wurde herzlich aufgenommen, fühlt sich wohl – und hat weiterhin Spaß am Singen. Daher blieb er. „Und die Ausrede ,Ich kann nicht singen´ gilt nicht“, schiebt Paul Selter hinterher. „Bei großen Festen wird hinterher an den Theken gesungen. Dann kann es auch jeder.“
Sport und Erholung vom Alltag
Das Singen im Männerchor sehen die Initiatoren gewissermaßen als Sport an – ohne in einer Halle mit Geräten trainieren zu müssen. Außerdem soll man beim Singen so richtig vom Job und Alltagsstress abschalten können, versprechen die Aktiven aus Erfahrung. Dabei kommt natürlich auch die Leistung nicht zu kurz. So ist der MGV Inhaber der Zelterplakette, welche ihm 2002 in Soest überreicht wurde. In der Zeit von 2000 bis 2010 durften sich der MGV auch Meisterchor nennen.
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MGV „Sängerbund“ Heggen: Mehr als Spaß am Singen
„Außerdem wäre es schade, wenn es in einem Ort wie Heggen keinen Männergesangverein mehr geben würde“, sagt Günter Haase. „Ein wichtiges Anliegen des MGV sind auch die Pflege der Gemeinschaft untereinander und die freundschaftliche Verbindung mit anderen Chören. Bei vielen Festen im Ort sind wir mit unseren Gesangsvorträgen gern dabei. Dabei kommen durchschnittlich zehn Auftritte im Jahr zusammen“, so das MGV-Vorstandsmitglied. „Bei den Geburtstagen ab 90 Jahren sowie bei Ehejubiläen ab Goldhochzeit treten wir gern zu einem Ständchen auf, sofern das gewünscht wird. Aber auch zu jedem anderen Anlass erfreuen wir die Gastgeber und Zuhörer immer gern mit Wunschliedern aus unserem Repertoire.“
Vom klassischen Liedgut bis zum Popsong
Übrings: Das Repertoire geht über das Liedgut zur deutschen Eiche schon lange hinaus. „Wir singen auch moderne englische Popsongs und vieles mehr“, erklärt Paul Selter.

Auch bei der wöchentlichen Probe. Die findet immer dienstags von 18 bis 19.30 Uhr im Vereinslokal Gaststätte Schriener statt. Auch ohne ausdrückliche Schnupperprobe ist hier jeder herzlich willkommen.
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