Kabarettist Jürgen Becker spendet Gage für Camino

Auftritt in der Festhalle Finnentrop


Jürgen Becker widmet sich in seinem aktuellen Programm der Kulturgeschichte der Fortpflanzung. von © Simin Kianmehr
Jürgen Becker widmet sich in seinem aktuellen Programm der Kulturgeschichte der Fortpflanzung. © © Simin Kianmehr

Finnentrop. Den Schlusspunkt der Spielzeit 2017/18 der Kulturgemeinde Finnentrop setzt Jürgen Becker mit seinem aktuellen Programm „Volksbegehren“. Der beliebte Kabarettist erzählt am Mittwoch, 14. März, aber nicht nur die Kulturgeschichte der Fortpflanzung, sondern spendet auch einen Großteil seiner Gage für Camino, den Caritas-Hospizdienst (siehe Infokasten). Becker wird gegen 20 Uhr die Bühne der der Festhalle Finnentrop entern.


Die Ankündigung seines Programms: „Blattläuse haben es leicht. Wenn ihnen nach Fortpflanzung zumute ist, gebären die Lausmädels ohne Zutun eines Lausbuben bis zu zehn Töchter am Tag. Sie müssen nicht fragen: „Zu mir oder zu dir? Sie fragen: „Zu mir oder zu mir?“ So einfach kann das Leben sein. Doch etwas muss ja dran sein am Sex.

Jedenfalls hat sich der Austausch von Körperflüssigkeiten zwecks Fortpflanzung bei 99% der Tierarten durchgesetzt. Geschlechtliche Fortpflanzung findet man gar bei Obstbäumen, Topfpflanzen, Ziersträuchern und in Blumenrabatten, wenn darin Herren- und Damenkegelclubs des Nachts bei ihren feucht-lustvollen Ausflügen übereinander herfallen. Wir sind Tiere und werden es immer bleiben. Daran erinnert uns der Sex, weshalb er so beunruhigend, aufwühlend, elektrisierend, schockierend, bedrohlich und... so angenehm ist.
„Was lehrt uns die Erotik über uns selbst?“
So wundern wir uns über das Tierhafte unserer Körper und empfinden sie gelegentlich als peinlich, abstoßend und vulgär. Wir schämen uns Ihrer, es sei denn, wir sind im Internet. Kann die Religion diese Scham erklären oder erklärt die Scham gar die Religion? Denn in der bunten Götterwelt finden wir bereits alle Spielarten der Sexualität wieder, auch die Homoerotische.
 von Kulturgemeinde Finnentrop
© Kulturgemeinde Finnentrop
Und schon immer hat die Religion das versucht, was wir heute endlich geschafft haben: Wir können Kinder zeugen ohne Zeugungsakt und Sex genießen, ohne Kinder zu zeugen. Früher musste man dafür beten: „Heilige Maria, die du empfangen hast ohne zu sündigen, lass mich sündigen, ohne zu empfangen!“ Aber was macht sexy? Was lehrt uns die Erotik über uns selbst? Und welche Lebensweisheiten können wir aus Ihr gewinnen?

„Mitternachtsspitzen“ sind im gleichnamigen Film mit Doris Day und John Garvin Dessous und so wagt der Moderator derselben einen kabarettistischen Beischlaf mit dem Eros, dem wohl mächtigsten aller Götter. Jürgen Becker bittet zum Blick durchs Schlüsselloch. Das Publikum darf sich beim Liebesspiel mit Worten aufs angenehmste gekitzelt fühlen und beim Anblick von hundert erotischen Meisterwerken in Deckung bleiben – und spürt dabei geflissentlich, dass schöne Schenkel nicht nur im Bett betören. Gelegentlich darf man sich auch darauf klopfen.
Tickets
Eintrittskarten für können im Rathaus der Gemeinde Finnentrop (Zimmer 12 und 13) oder unter den Tel.-Nr. 02721/512150 oder 512151 sowie an der Abendkasse zum Preis von 20 und 18 Euro erworben werden. Es gelten die üblichen Preisermäßigungen. Jugendliche zahlen die Hälfte, Kinder bis 12 Jahre sind frei. Es wird empfohlen, den kostenlosen Busservice zur Festhalle Finnentrop zu nutzen.
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