„Die Blechtrommel“ wird in Finnentrop aufgeführt

Jahrhundertroman von Günter Grass


Das Stück „Die Blechtrommel“ wird am Freitag, 19. Januar, in Finnentrop aufgeführt. von Sabine Haymann
Das Stück „Die Blechtrommel“ wird am Freitag, 19. Januar, in Finnentrop aufgeführt. © Sabine Haymann

Finnentrop. Das Stück „Die Blechtrommel“ wird am Freitag, 19. Januar, in der Festhalle Finnentrop aufgeführt. Beginn ist um 20 Uhr. Mit Erscheinen seines Jahrhundertromans gelang dem 32-jährigen Günter Grass 1959 der literarische Durchbruch.


Im Rückblick erzählt der mittlerweile fast auf Normalgröße gewachsene Blechtrommler Oskar Matzerath von seinem Leben – angefangen von der Zeugung seiner Mutter auf einem kaschubischen Kartoffelacker 1899 bis zu seinem 30. Geburtstag 1954.

Zwei Väter hat der 1924 in Danzig geborene Oskar, dessen geistige Entwicklung nach eigenen Angaben schon bei der Geburt abgeschlossen war: den polnischen Vetter seiner Mutter, mit dem sie ein Verhältnis hat, und ihren deutschen Ehemann, den Kolonialwarenhändler Alfred Matzerath. An seinem dritten Geburtstag stoppt Oskar sein Wachstum mit einem gezielten Sturz auf der Kellertreppe und entdeckt gleichzeitig, dass er die zerstörerische Gabe besitzt, Glas zu zersingen.
 von Sabine Haymann
© Sabine Haymann
An diesem Tag bekommt er auch seine erste Blechtrommel geschenkt, die für ihn zum Protest- und Verweigerungs-Instrument wird. Mit ihr wird er durch einen Walzertakt den martialischen Marschrhythmus der Nazis durcheinander bringen, mit ihr begleitet er den kleinwüchsigen Clown Bebra drei Jahre beim Fronttheater im besetzten Frankreich, durch sie verschuldet er den Tod seines Zweitvaters beim Einmarsch der Siegermächte 1945, mit ihr wird er auf Konzertreisen und mit Schallplatten ein reicher Mann.

Natürlich kommen bei Volkmar Kamm wie auch schon bei Grass die amourösen Verwicklungen der Familie Matzerath und Co. nicht zu kurz, für die der Jahrhundertroman berühmt-berüchtigt ist. Angefangen mit der Urszene auf dem Kartoffelacker über die mütterlichen Seitensprünge, die Oskar als neugieriger Augenzeuge beobachtet, bis hin zur berühmt gewordenen Brausepulver-Episode enthält Kamms Dramatisierung alles, was man an Bildern nach Lektüre und Film im Kopf hat.

Das Bühnenstück erhielt 2016 den 1. INTHEGA-PREIS „Die Neuberin“.
Tickets:
Eintrittskarten für den Theaterabend können im Rathaus der Gemeinde Finnentrop (Zimmer 12 und 13) oder unter den Tel.-Nr. 02721/512150 oder 512151 sowie an der Abendkasse zum Preis von 18 Euro und 16 Euro erworben werden.

Es gelten die üblichen Preisermäßigungen. Jugendliche zahlen die Hälfte, Kinder bis zwölf Jahre sind frei. Es wird empfohlen, den kostenlosen Busservice zur Festhalle Finnentrop zu nutzen.

Weitere Informationen unter www.kulturgemeinde-finnentrop.de.
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