Gänsereiten ist die Attraktion beim Erntefest
Hattrick in Bühren: Simon Uelhoff ergatterte die drei ersten Vögel
- Drolshagen, 03.09.2018
- Von Rüdiger Kahlke
Bühren. Knapp eine Stunde dann waren die Gänse „gerupft“. Das traditionelle Gänsereiten war am Sonntagnachmittag, 2. September, die Attraktion des St. Georg Reiter- und Heimatvereins Bühren. Während sich drei Reiterinnen und 13 Reiter bei der Jagd nach dem Gänsehals, der in gut zweieinhalb Höhe abrissen werden musste, abwechselten, waren Lene und Hildegard, die beiden Kaltblüter im Dauereinsatz.
Vor 30 Jahren sei er mal geritten, seither nicht mehr, sagte er stolz, nachdem er sich die vierte Gans gesichert hatte. Seinen Vogel will er für ein gemeinsames Essen mit dem Verein im Herbst spenden. Für Alfons Nebeling war es ebenfalls ein kurzfristiger Entschluss. Ein erfolgreicher dazu. Die letzte Gans ging an Steffen Wurm.
Für die Reiter gilt es fest zuzupacken. Für Jana Krämer (24) als eine der drei jungen Frauen im Bewerber-Team, auch das größte Problem. Wäre der Gänsehals statt aus Holz aus einem Material, das nachgeben würde, wäre es einfacher vermutete die Reiterin, die „aus Spaß und wegen der Gans natürlich“ mitgemacht hatte. – Mit der Gans hat es dann nicht ganz geklappt.
Info
- Gänsereiten hat in Bühren Tradition und steht seit den Gründerjahren auf dem Fest-Programm.
- Der Brauch ist aus Spanien, den Niederlanden, Belgien, England und Nordamerika überliefert.
- Als einer der Ursprungsorte gilt das spanische El Carpio de Tajo. Dort wird jeweils am 25. Juli mit dem Gänsereiten an die Rückeroberung des Ortes von der arabischen Besatzung im Jahr 1411 erinnert.
- Der Brauch wird in verschiedenen Ortschaften, besonders auch im Ruhrgebiet, gepflegt.
- So wurden in Wattenscheid (Höntrop) Bochum bis 2017 noch geschlachtete Gänse aufgehängt, die die Reiter erhaschen mussten. Erstmals verzichten die Gänsereiter in diesem auf echtes Federtier.
- 70 Jahre: Werner Bieker
- 50 Jahre: Günter Reuber, Hubertus Rath, Josef Theile
- 40 Jahre: Christoph Theile-Schürholz
- 25 Jahre: Günther Florath, Heinz Günter Fernholz, Gerhard Fernholz, Markus Mika, Markus Rath, Mark Reuber und Thorsten Rudolf.