Frenkhauser Musiker auf dem Königsweg

Kurzweiliges Programm begeistert die Zuhörer beim Jahreskonzert


Der Musikverein Frenkhausen begeisterte sein Publikum in der Olper Stadthalle. von privat
Der Musikverein Frenkhausen begeisterte sein Publikum in der Olper Stadthalle. © privat

Frenkhausen/Olpe. „Das letzte Puzzlestück während der musikalischen Reise mit meinen Musikern hat bisher noch gefehlt. Und das sind Sie, unser Publikum!“ Mit diesen Worten hob Dirigent Patrick Müller die Bedeutung der Zuhörer in Olpes guter Stube für einen solch harmonischen Konzertabend hervor, wie er am vergangenen Samstag stattfand. Das Große Blasorchester des Musikvereins Frenkhausen warf dabei alles in die Waagschale und trieb sein Publikum mit einem Konzertprogramm für jedermann zu wahren Begeisterungsstürmen.


Schwungvoll wurde der erste Teil des Konzerts mit dem Werk „Take Off“ von Daniel Weinberger eröffnet. Dieser setzte in seiner Komposition das rasante Abheben eines Flugzeugs und die anschließende Freiheit über den Wolken spielerisch um. 

Auf diesen fulminanten Beginn folgte das erste augen- bzw. vielmehr ohrenscheinliche Highlight, denn John Williams olympische Fanfare „Summon the Heroes“ schallte so gewaltig durch die Mauerwerke der Olper Stadthalle, dass den Zuhörern bereits Angst und Bange um die Statik des Gebäudes werden musste. Steffen Feldmann krönte mit einer heroischen Solo-Passage auf der Trompete die Darbietung der für die Eröffnung der olympischen Spiele 1996 in Atlanta komponierten Fanfare.
Zwei Märsche
Umrahmt von zwei Märschen, dem allseits bekannten Glanzstück der Marschmusik  „Graf Zeppelin“ von Carl Teike und dem schwedischen Marsch „General Cederschiöld“, versprühten die Frenkhauser beim „Slawischen Tanz Nr. 8“ von Antonín Dvořák mit seinen rasenden rhythmischen Mustern böhmischer Volkstänze ihre unbändige Spielfreude, welche im Höhepunkt des ersten Konzertteils gipfelte, dem Werk „El Camino Real“ von Alfred Reed.

Es war eine wirklich große Herausforderung für alle Musiker, die am Ende aber zu einem wunderschönen Ergebnis führte. Alfred Reed komponierte mit „El Camino Real“ − wörtlich „Königsweg“ − eine außergewöhnliche Fantasie mit lateinamerikanischen Elementen voller Brillanz und Kraft. Er ließ sich von der spanischen Folklore inspirieren und erschuf ein Werk, welches das Publikum durch die spielerische Darbietung insbesondere der Holzblasinstrumente vor dem geistigen Auge direkt auf den Königsweg katapultierte.
Mitreißender zweiter Teil
Nach diesem gesetzten musikalischen Ausrufezeichen durften sich die aktiven Mitglieder des Musikvereins kurz erholen, bevor es ebenso mitreißend in den zweiten Teil des Konzertes ging.  Dabei standen besonders einige Solisten der Frenkhauser im Mittelpunkt.

Der Titel „The Sound of Silence“ wurde extra für das Konzert von Sebastian Middel, Mitglied des Musikkorps der Bundeswehr, für Solo-Posaune, Solo-Saxophon und Großes Blasorchester arrangiert. Mit gefühlvoller Leichtigkeit gelang es Stefan Burghaus und Meinolf Burghaus auf ihren Instrumenten die Stimmung des Stücks zu transportieren. Die Musikalität der beiden „Burghäuser“ löste bei den Gästen lang anhaltenden Applaus aus.

Diesen verdiente sich auch Sänger Thomas Sondermann mit seiner Interpretation eines Medleys von Herbert Grönemeyer, dessen Hymnen zwischen leidenschaftlicher Lebensfreude und nachdenklicher Melancholie schwanken.
 von privat
© privat
Feurige Samba-Rhythmen mit einem grandios aufspielenden Schlagzeug-Register gab es für die Zuhörer bei „Copacabana“, bevor Sängerin Maria Leidig mit „Let It Go“ aus dem Disney-Zeichentrickfilm „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ zauberhaften Glanz durch die Stadthalle versprühte. Butterweich, in manchen Passagen fast flüsternd, an anderen Stellen kraftvoll und voller Leidenschaft erzählte sie die Geschichte der Königstochter Elsa, deren eisige Kräfte das Königreich Arendelle im ewigen Winter gefangen halten.

Nachdem Moderator Kai Schrage dem sichtlich zufriedenen Dirigenten Patrick Müller für seine hervorragende Arbeit, aber auch allen anderen Helfern und Unterstützern gedankt hatte, rundete das Medley „Abba Symphonic“ den Konzertabend ab.
 von privat
© privat
So war es nicht verwunderlich, dass laute „Bravo-Rufe“ durch Olpes gute Stube hallten und in zwei Zugaben mündeten, bei denen nochmals Maria Leidig und Thomas Sondermann mit dem gefühlvollen Duett „I Can, I Will“ von Udo Jürgens ihre gesanglichen Qualitäten unter Beweis stellten. Mit dem schmissigen Marsch „Preußens Gloria“ verabschiedeten sich die Musiker von der Bühne.

Der Musikverein Frenkhausen zeigte zum wiederholten Male, dass bei seinen Jahreskonzerten darauf geachtet wird, verschiedene Musikgeschmäcker zu bedienen. Und so setzte sich mit dem letzten Puzzle-Teil, dem Publikum, schlussendlich ein musikalisches Erlebnis vollständig zusammen.
Artikel teilen: