Erstes Solisten- und Ensemblekonzert des Musikvereins Frenkhausen

In der Pfarrrkirche St. Clemens


Der Musikverein Frenkhausen spielte das erste Solisten- und Ensemblekonzert. von privat
Der Musikverein Frenkhausen spielte das erste Solisten- und Ensemblekonzert. © privat

Drolshagen. „Ich verrate Ihnen kein Geheimnis, wenn ich erzähle, wie sehr es meine Musiker – und ich selbstverständlich auch – vermisst haben, vor Publikum in einer Konzertatmosphäre zu spielen.“, brachte Dirigent Patrick Müller die immense Bedeutung der Veranstaltung, des 1. Solisten- und Ensemblekonzerts, in dieser weiterhin herausfordernden Zeit zum Ausdruck. Die Corona-Pandemie „glich einer Notbremsung bei voller Fahrt“, führte er weiter aus.


Umso erfreulicher war es, dass zahlreiche Musikbegeisterte am Sonntag, 21. November, der Einladung des Musikvereins Frenkhausen in die Pfarrkirche St. Clemens in Drolshagen gefolgt waren und mit einem kurzweiligen Konzertnachmittag belohnt wurden.

Die Einschränkungen der Pandemie haben die heimischen Vereine kreativ werden lassen. So versuchte der Musikverein Frenkhausen in den vergangenen Monaten den Kontakt zum Publikum durch Einspielungen auf seinem YouTube-Kanal aufrecht zu halten.

Mit der Aktion wurden die Musiker motiviert, sich ihrem Hobby und ihrer Leidenschaft in kleineren Gruppen bzw. als Solisten zu widmen. Das Spielen in kammermusikalischen Besetzungen schult in besonderer Art und Weise das Zusammenspiel und fördert die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen.

Konzept auf Kirchenkonzert übertragen

Dieses musikalische Konzept wurde nun auf das Kirchenkonzert übertragen und so präsentierten sich bestens aufgelegte gemischte Holz- und Blechbläserensembles sowie Instrumental- und Gesangssolisten.

Majestätisch, ja fast martialisch, kam der Beginn des Konzertes mit dem Stück „Die Kraft des Königs“ daher, arrangiert von Tubist Holger Block. Nachdem die Blechbläser des Vereins feierlich den Grundstein für ein abwechslungsreiches Programm gelegt hatten, sorgte ein Querflötenensemble mit Melodien aus „Twilight“ für besinnliche, entspannende Momente im frisch renovierten Kirchenraum.

Ein gelungenes Lichtkonzept, verbunden mit dem erleuchteten, farbenfrohen und kontrovers diskutierten neuen Altarbild schufen eine tolle Atmosphäre. Unterbrochen wurden die musikalischen Darbietungen nur durch das, was alle Beteiligten so sehnlich vermisst hatten: den Applaus des Auditoriums.

Waldhorn im Mittelpunkt

Das Waldhorn, die Seele eines jeden Orchesters, stand im Mittelpunkt des Pilgerchors aus der Oper „Tannhäuser“. Typischer „Richard-Wagner-Sound“, mal überwältigend aufregend, aber auch hypnotisch verführend, sorgte wohl für so manche Gänsehaut bei den Zuhörern.

Doch auch den Solistinnen und Solisten des MVF wurde ein entsprechender Raum zur Entfaltung gegeben. Ob Matthias Weber und Stefan Burghaus, die jeweils virtuose Posaunenklänge produzierten, oder Querflötistin Anna Burghaus, Trompeter Timo Hupertz und Saxophonistin Caro Rath – es waren eindrucksvolle musikalische Leistungen, die dem Publikum dargeboten wurden.

Patricia Heuel intonierte darüber hinaus „Halleluja“ von Leonard Cohen und brillierte mit einer hingebungsvollen Interpretation des weltbekannten Lieds. Unterstützt wurden die Musikerinnen und Musiker von Organist und Pianist Thomas Grütz, der zum wiederholten Male seine Künste zusammen mit dem MVF präsentierte.

Abschaltmoment

Mit dem vom heimischen Komponisten Sebastian Middel arrangierten „Hope“ verzauberte die Combo „Saxophon & Friends“ und schaffte das, was Patrick Müller sich erhofft hatte: „Wir möchten Ihnen in dieser so aufregenden Zeit einen Moment bieten, in dem Sie einfach mal abschalten können“.

So feierlich und majestätisch das Konzert begann, so gestaltete sich auch das Finale. Nachdem alle musikalisch an der Veranstaltung Beteiligten gemeinsam die Hymne „Jupiter“ aus der Orchestersuite „Die Planeten“ von Gustav Holst präsentiert hatten, endete das Konzert, wie es sich für einen Auftritt des Musikvereins Frenkhausen in sakralem Umfeld gehört, mit dem „Marsch aus der Zeit Friedrichs des Großen“.

Es war wahrlich eine gelungene Premiere eines so nicht alltäglich zu findenden Konzepts. Der Erlös des Konzertes kommt der Jugendarbeit des Musikvereins sowie der Renovierung der Pfarrkirche zugute.

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