Zuhörer feiern musikalische Schwestern in Attendorn

„Best of NRW“


Schwestern Anouchka und Katharina Hack traten in Attendorn auf. von privat
Schwestern Anouchka und Katharina Hack traten in Attendorn auf. © privat

Attendorn. „Best of NRW“ - die Ankündigung der beiden Musikerinnen Anouchka und Katharina Hack (Violoncello und Klavier) hatte seine vollste Berechtigung: was die Schwestern, beide 22 bzw. 24 Jahre alt, in der Aula des Rivius-Gymnasiums präsentierten, war musikalisch auf allerhöchstem Niveau.


Wenngleich die „Sonate für Violoncello und Klavier in e-moll op. 38“ von Johannes Brahms, mit der die jungen Instrumentalistinnen ihren Konzertabend eröffneten, aufgrund der ungewohnten Akustik in der Aula des Rivius-Gymnasiums vielleicht noch ein bisschen laut geriet, so gefiel beim nachfolgenden Stück von Leoš Janáček „Pohádka“ die Leichtigkeit und die zurückgenommenen Dynamik.

Das von Janáček vertonte Märchen erzählt vom Sohn des Zaren Berendei Iwan Zarewitsch und seiner Liebe zur schönen Marja. Die Figuren fließen in die Stimmen der beiden Instrumente ein und so entführten auch Anouchka und Katharina Hack das Attendorner Publikum mit zartem und lyrischen Spiel in die slawische Mythenwelt.
Nach Robert Schumanns „Adagio und Allegro, op. 70“, das „schlicht“ aber unheimlich schön interpretiert wurde, beendete das Duo mit der „Sonate für Violoncello und Klavier in d-moll op. 40“ von Dimitri Schostakowitsch sein bemerkenswertes Konzertprogramm. Mit diesem frühen Werk hat Schostakowitsch einen musikalischen Meilenstein in der Celloliteratur gesetzt. Mit lang ausgesponnenen Cellokantilenen, impressionistischen Akkordflächen und unerbittlich hämmernden Ostinati im Klavier fesselten und begeisterten beide Musikerinnen wohl restlos alle Konzertbesucher an diesem Abend.

Hohe Virtuosität und Musikalität der beiden Schwestern offenbarte sich im kongenialen Zusammenspiel. Herausragend aber war wohl das Cellospiel von Anoucka Hack. Ihr Cello von Bartolomeo Tassini (Venedig), Baujahr 1769, schien mit der Solistin verwachsen zu sein. Sie entlockte mit brillanter Technik ihrem Instrument facettenreichste Klangfarben. Besonders beeindruckend war dabei das opulente Klangvolumen in den tiefen Lagen des Cellos.

Lang anhaltender Applaus belohnte die höchst gelungene musikalische Darbietung des sympathischen Duos. Mit Frische und Leidenschaft bedankten sich die beiden jungen Solistinnen mit Gaspar Cassadós „Requiebros“ beim Attendorner Publikum und versprühten so bereits Mitte April einen „Hauch von Sommer“.
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