Stadtführung durch Attendorns "raue Nächte"
Mythen und Geheimnisse
- Attendorn, 30.12.2018
- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion
Attendorn. Typische „Dönekes“, Geschichten aus längst vergangenen Tagen, und immer auch ein bisschen lehrreich: So waren die Stadtführung durch Attendorn an den „rauen Nächten“ zwischen den Feiertagen mit Nachtwächter Peter „Pittjes“ Höffer am Donnerstag, 27. Dezember, und Freitag, 28. Dezember. Rund 400 Besucher folgten ihm und seinem Gefolge an zwei Abenden durch die Hansestadt.
So erklärte er den Begriff „raue Nächte“, der den Zeitraum zwischen Weihnachten und dem 6. Januar umfasst. Diese zwölf dunkelsten Tage im Jahreslauf – die Nächte nach der Wintersonnenwende – wurden früher als besonders intensiv erlebt und mit bestimmten Ritualen begangen. Damals, im Mittelalter, zur Zeit der „Nachtwächter“ waren diese „rauen Nächte“ voller Mythen und Geheimnisse.
Nachtwächter Pittjes, ausgestattet mit Hellebarde und Laterne, erklärte den Beruf des Nachtwächters. Die Aufgabe des Nachtwächters war es, nachts durch die Straßen und Gassen der Stadt zu gehen und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er warnte die schlafenden Bürger vor Feuern, Feinden und Dieben. Er überwachte das ordnungsgemäße Verschließen der Haustüren und Stadttore, und häufig gehörte es auch zu den Aufgaben des Nachtwächters, die Stunden anzusagen – weniger als Auskunft als mehr zur Anzeige, dass er seinem Dienst ordnungsgemäß nachging. Er hatte das Recht, verdächtige Personen, die nachts unterwegs waren, anzuhalten, zu befragen und notfalls festzunehmen.