Spielen „vom Blatt“

Veeh-Harfen-Gruppe begeistert Zuhörer im Haus Mutter Anna


  • Attendorn, 17.09.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Attendorn. Ein ganz besonderes Konzert gab es jetzt in Haus Mutter Anna in Attendorn. Die Veeh-Harfen-Gruppe des St. Martin-Hauses Hagen war zu Gast, und die 18 Musiker faszinierten die Zuhörer mit ihrem ungewöhnlichen Musikinstrument und ihrem Fähigkeiten daran.


Eine Veeh-Harfe ist ein Saitenzupfinstrument, das ohne Notenkenntnisse gespielt werden kann. Eigens für das Instrument wurde eine einfache und deutliche Notenschrift entwickelt – reduziert auf das Wesentliche. Notenschablonen, die zwischen Saiten und Resonanzkörper geschoben werden, ermöglichen ein Spielen „vom Blatt“. Das Instrument ist somit für jeden spielbar. 

„Als ich zum ersten Mal diese Instrumente gesehen und gehört habe, war ich ganz begeistert“, erzählt Anne Lepis. Sie leitet die Musikgruppe, die sich den Namen „Senionsemble“ gegeben hat. Anne Lepis arbeitet im sozialen Dienst des Seniorenhauses St. Martin. „Ich habe eine Weiterbildung zur Musikgeragogin gemacht. Dabei beschäftigt man sich mit musikalischer Bildung im Alter. Die Senioren finden beim Musizieren einen Rahmen, in dem sie sich einfach nur wohlfühlen und entspannen können“, sagt Lepis. „Das Erlernen eines Musikinstruments auch in einem hohen Alter – die älteste Mitspielerin des Senionsembles ist stolze 94 Jahre alt – bedeutet für die Senioren, dass sie teilhaben an kulturellem Erleben. Sie bekommen so eine völlig neue Perspektive geboten. Sie sind nicht nur Hilfeempfänger, sondern werden selbst zu Freudenspendern.“
Harmonie stimmt schon nach kurzer Zeit
Das zeigte sich auch beim Konzert in Haus Mutter Anna. Die Musiker, bestehend aus Bewohnern und ehrenamtlichen Helfern des Hauses St. Martin, spielen erst seit Beginn des Jahres zusammen, doch die Harmonie stimmt. Jeweils ein ehrenamtlicher Helfer steht einem Bewohner zur Seite. „So bilden sich in der Gruppe musikalische Tandems“, so Anne Lepis.
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Spielen „vom Blatt“
Auch Edith Reckling und Alexandra Schöpper vom sozialen Dienst des Hauses waren begeistert von dieser Art des Musizierens. Sie waren auf die außergewöhnliche Musikgruppe bei einem Besuch des Hauses in Hagen aufmerksam geworden. „Wir haben dann sofort einen Termin für ein Konzert hier in Attendorn ausgemacht“, erzählt Edith Reckling. Die Bewohner zeigten sich ebenfalls interessiert und einige probierten anschließend die Veeh Harfen selber aus.
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