Spiekerhaus soll zum Attendorner Gildehaus werden

Gründungsversammlung steht bevor


  • Attendorn, 01.02.2019
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Zentral und doch versteckt: Das zukünftige Gildehaus am Kleinen Markt. von Barbara Sander-Graetz
Zentral und doch versteckt: Das zukünftige Gildehaus am Kleinen Markt. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Das sogenannte Spiekerhaus am Kleinen Markt zwischen Harnischmacher‘s Milchbar und der ehemaligen Pizzeria "Europa" im Herzen von Attendorn fristet zur Zeit einen Dornröschenschlaf. Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, hat es beide Weltkriege überlebt. Nun soll diesem Kleinod zu neuem Glanz verholfen werden. Geplant ist, aus dem Spiekerhaus das Zeughaus der St. Agatha Zunft und der Bauzunft sowie der beiden Confraternitäten St. Nicolai und St. Sebastian zu machen.


„Es gibt wohl nicht viele Städte, in denen diese mittelalterlichen Gemeinschaften noch so aktiv sind wie in unserer Hansestadt Attendorn“, erklärt Mitinitiator Markus Harnischmacher. Neben Schützenhauptmann Sascha Koch und Claus Ortmann treibt er das Projekt federführend voran. „Wir wollen mit dem Gildehaus dieses Alleinstellungsmerkmal hervorheben und den Zünften und Bruderschaften ein Zuhause geben.“
Geschichte auf 80 Quadratmeter
Was der Bieketurm als Zeughaus für die Schützengesellschaft, soll das Gildehaus für die Zünfte und Confraternitäten werden. Auf den rund 80 Quadratmetern über zwei Geschosse kann unter anderen ein Ausstellung- und Schulungsraum für Museumspädagogik entstehen. Anhand von Inventarstücken der Zünfte und Bruderschaften, die derzeit dezentral und oft in privaten Händen aufbewahrt werden, wird so die Geschichte der Hansestadt lebendig. „Immerhin waren die Kaufleute die Global Player des Mittelalters“, ergänzt Markus Harnischmacher. Auch bei historischen Stadtführungen ist das Gildehaus dann ein Anlaufpunkt, der Geschichte erlebbar macht.
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Im zweiten Geschoss wäre nach der Vorstellung der Initiatoren ein kleines Besprechungszimmer mit getrennten Zunftschränken für Unterlagen möglich.

Schon 2012 gab es ein Gutachten über das Spiekerhaus im Auftrag der Stadt. Dieses dient nun als Grundlage für die angedachten Renovierungsarbeiten.

Zur Zeit befindet sich das Spiekerhaus im Besitz der Familie Gyroglu. Sie haben den Gebäudekomplex vor Jahren gekauft. Allerdings war ein Zugang zum Spiekerhaus nur über ihr Haus an der Kölner Straße möglich. Das hat sich geändert. Ein Zugang ist jetzt auch über den Kleinen Markt möglich.
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Mit Fördergeldern aus dem LEADER Programm, dem Heimatförderprogramm des Landes NRW und/oder der NRW-Stiftung soll das Projekt jetzt umgesetzt werden. Um die entsprechenden Anträge stellen zu können, haben die Hauptinitiatoren den Entschluss gefasst, einen entsprechenden gemeinnützigen Verein als Träger für das Projekt „Gildehaus Attendorn“ zu gründen. Dieser Verein soll daneben gemäß seiner Satzung auch in der Lage sein, Spendengelder zu sammeln und die dazugehörigen Spendenbescheinigungen auszustellen.
Gründungsversammlung
Daher soll am Dienstag, 12. Februar, ab 19 Uhr im Hotel zur Post die Gründungsversammlung des „Fördervereins Gildehaus Attendorn“ stattfinden. „Wir werden an diesem Abend umfassend über den aktuellen Stand der Planungen informieren und würden uns freuen, an diesem Abend viele zukünftige Förderer und Unterstützer dieses Gemeinschaftsprojekts begrüßen zu dürfen“, lädt Markus Harnischmacher stellvertretend ein.

Fertig gestellt sein soll das Gildehaus 2022. Das wäre dann ein weiteres Highlight im Jubiläumsjahr der Hansestadt.
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