Die Familienführung wendet sich besonders an Kinder und Jugendliche. Die Erinnerung an die jüdischen Mitbürger ist noch wach. Man lebte Tür an Tür, auch wenn das religiöse Glaubensbekenntnis unterschiedlich war. Die Ausstellung widmet sich dem Zusammenleben „Tür an Tür“ mit den christlichen Nachbarn, beschreibt anschaulich ihre Gewerbe, die Lebenszusammenhänge und geht auf einzelne Personen ein.
Schulklasse 1903 mit Julius Böheimer (zweiter von links in der ersten Reihe).
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Das Judentum in Europa blickt auf eine wechselvolle, über 1700-jährige Geschichte zurück. Nach Phasen des friedlichen Zusammenlebens kam es, besonders nach Pestepidemien und sozialen Umbrüchen, zu Vertreibungen und Pogromen. Kaiser und Landesherren duldeten Juden jedoch wegen ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit und gewährten Schutz.
Henriette Böheimer mit Kindern.
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In Südwestfalen und auch in Attendorn waren Juden bereits im Spätmittelalter ansässig. Im 18. Jahrhundert lebten darüber hinaus jüdische Familien in Förde, Lenhausen, Neuenkleusheim (Synagogengemeinde) und Oedingen.
Im 19. Jahrhundert kamen Helden, Dünschede, Langenei, Altenhundem, Kirchhundem, Elspe, Rahrbach, Oberveischede, Rhode und Olpe als Wohnorte hinzu. Im Jahr 1942 wurde das Leben der jüdischen Familien im Kreis Olpe grausam beendet.
(LP)