Rivianer zeigen die Geschichte von „Nana“
Theateraufführung
- Attendorn, 27.11.2018
Attendorn. „Bahnhof Attendorn – bitte aussteigen und die Fahrkarten vorzeigen“. Mit diesen Worten sind vom 13. bis 15. November die Zuschauer der „Nana“-Aufführung am Rivius Gymnasium begrüßt worden. Sofort tauchten die Zuschauer in die 1920er-Jahre ein, die sie auf dem Weg in die Aula in Form der Kunst dieser Zeit begleiteten. Gleichzeitig gingen die Zuschauer an Anna Kahns, genannt Nana, Lebensgeschichte vorbei, um sich der historischen Nana anzunähern.
Sie wurden auf eine Zeitreise entführt, die vieles zu bieten hatte. So lernten sie nicht nur die Situation von Nana als erste Schülerin am Jungengymnasium der Stadt Attendorn kennen, sie begleiteten sie auch auf ihrer Liebes- und Lebensgeschichte durch die Höhen und Tiefen der Geschichte der 1920er- und frühen 1930er-Jahre über Berlin bis nach Amerika.
So konnten alle auf der Bühne mitverfolgen, wie Nana, überzeugt gespielt von Megan Wehberg, und Kurt Stern, verschmitzt gespielt von Aenne Barbara, sich kennenlernten. Durch eine PowerPoint-Präsentation wurden die Zuschauer auf die Stationen ihrer Liebesgeschichte, die von den Schauplätzen in die Gegenwart übertragen wurde, über die Milchbar und den Biggolino bis hin zum Biggeblick mitgenommen.
Gerade diese Mischung aus Lebensfreude und Bedrohung des Lebens machte das Stück sehr spannend und authentisch. Die Vielschichtigkeit der Weimarer Zeit wurde dadurch überzeugend eingefangen.
Einen fröhlichen, ausgelassenen Höhepunkt der Aufführung bildete die Reise von Nana und ihrem Mann Kurt nach Berlin, die die Zuschauer auch musikalisch und tänzerisch mit in die 20er-Jahre nahm.
Das Publikum konnte gemeinsam mit dem frisch vermählten Ehepaar die Tänze der Zeit, die glamourös von einer Tanzgruppe der Q1 aufgeführt wurden, und die Musik der 20er-Jahre genießen. Diese wurde unter der Leitung von Philipp Kramer auf die Bühne gebracht und begeisterte die Zuschauer mit Liedern wie dem „Kleinen grünen Kaktus“ von den Harmonists.
Neben einem unterhaltsamen Abend wurde auch ein spannendes Stück Schulgeschichte gestaltet. Auch Nachfahren von Anna Kahn, die das Stück gesehen haben, waren begeistert. Die Aufführungen haben das Projekt „Shalom Attendorn 2018“ bereichert und eine interessante Facette des jüdischen Lebens in Attendorn angesprochen.