KULTURa beginnt sein Herbstprogramm mit „Das Licht“

Prof. Dr. Friedhelm Decher liest


Prof. Dr. Friedhelm Decher. von privat
Prof. Dr. Friedhelm Decher. © privat

Attendorn. Im Rahmen der Reihe „Literatur um 11“ stellt Prof. Dr. Friedhelm Decher am Sonntag, 15. September, um 11 Uhr im Benediktiner Wirtshaus in Attendorn das neu erschienene Buch „Das Licht“ von T.C. Boyle vor. Dabei gibt er auch Antworten auf die Frage „Wo sind unsere Grenzen als Individuum und als Gemeinschaftswesen?“


T.C. Boyle, in schwierigsten Verhältnissen groß geworden (beide Eltern waren Alkoholiker), der seinen High-School-Abschluss nur knapp schafft und an der Schule als Schulversager und Herumtreiber angesehen wird, studiert danach Englisch und Geschichte und entdeckt am College auch seine Liebe zur Literatur. Seit 1978 lehrt Boyle an der University of Southern California, seit 1986 auch als ordentlicher Professor. In der zurückliegenden Zeit schrieb er mehr als 100 Kurzgeschichten, dazu 16 Romane.
Drogenkultur der 60er-Jahre
Boyle, ein nicht nur in den USA seit langem gefeierter Schriftsteller, führt den Leser in seinem Roman „Das Licht“ in die Hippie-Generation der 60er-Jahre zurück. Es geht um die Anfänge der Drogenkultur in Amerika, als man glaubte, mit Hilfe von LSD das Bewusstsein zu erweitern und möglicherweise auch „Gott zu finden“.

Eine Arbeitsgruppe um den Harvard-Psychologen Dr. Thimothy Leary am Zentrum für Persönlichkeitsforschung setzt zunächst behutsam, danach immer massiver die Droge ein, um deren Auswirkungen auf sich und die Gruppe experimentell auszuwerten. Sein Assistent Fitz (Fitzhugh Loney) sieht hier die einmalige Chance, seine Doktorarbeit hierüber schreiben zu können, und beteiligt sich samt Ehefrau und pubertierendem Sohn an den Versuchen, bei denen von Woche zu Woche die Dosierung gesteigert wird.
Der Verlust des Selbst
Die Gruppe, zu denen noch etliche weitere Personen stoßen, verfällt in gefährliche Halluzinationen; dazu kommt es zu enormen sexuellen Ausschweifungen. Von der Uni wegen ungebührlichen Verhaltens ausgewiesen, wechselt diese legendäre Kommune zunächst nach Mexiko, danach in eine riesige, mondäne Villa in Millbrook, New York. Dort etabliert sich eine Drogenkultur, die, statt in die erhoffte Befreiung zu führen, auf totalen Kontrollverlust zusteuert.

Eintrittskarten für die Lesung am Sonntag, 15. Dezember, gibt es bei den Buchhandlungen Hoffmann und Frey in Attendorn und an der Tageskasse.
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