Hannelore Hoger las aus ihrer Biographie

Schauspielerin steht Rede und Antwort


  • Attendorn, 01.10.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Attendorn. Voll besetzt mit 300 Zuhörern war die evangelische Kirche am Freitagabend, 29. September. Überwiegend Frauen, aber auch einige Männer waren gekommen um der Einladung von kulturA, Verein für Kunst und Kultur in Attendorn, und der Initiative „Frauen helfen Frauen Olpe“ zu folgen und einen Abend mit Schauspielerin Hannelore Hoger zu verbringen.


Bella Block und Hannelore Hoger ist für die meisten untrennbar miteinander verbunden. Doch das ist nur ein kleiner Teil aus dem Leben der 75- Jährigen. Nach der Begrüßung durch Isabell Hoffmann, Vorsitzende von kulturA und Elisabeth Piroth von „Frauen helfen Frauen“ betrat die Künstlerin die Bühne. Klein, aber sonst genauso wie man sie aus dem Fernsehen kennt, nahm sie im Altarraum der Kirche Platz, um aus ihrem Buch „Ohne Liebe trauern die Sterne - Bilder aus meinem Leben“ einige Passagen vorzutragen. Sie erzählt darin von ihrem Vater Leo, der Schauspieler und Inspizient am Ohnsorg-Theater war, ihre Mutter Johanna, die zu Hause als Schneiderin arbeitete und „vier Kinder durchbrachte.“ Hoger hat zwei Schwestern und einen Bruder.
Bewegende Geschichten aus Hogers Leben
Aber auch die Geschichte von ihrem ersten Hund Flocki, der überfahren wurde und dem zweiten Flocki, den der Vater gegen Kaffeebohnen verkaufte, geben Einblicke in ihre Vergangenheit. Sie erinnert sich, wie sie ihr erstes Engagement in Ulm bekam. Sie streift durch ihre Biographie, schildert ihren Unterricht bei Lee Strasberg, ihre Zusammenarbeit mit Regisseur Peter Zadek, Regisseur und Produzenten Alexander Kluge sowie ihren prägenden Jahren mit dem portugiesischer Theaterregisseur und Leiter einer Schauspielschule in Buenos Aires, Augusto Fernandes.
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Eine kurze Pause entsteht, als sie an all die Schauspielkollegen denkt, die schon verstorben sind. Sie ist sichtlich gerührt und braucht einen Moment, um sich zu fassen. „Das Alter neigt dazu, dass für einen selber wichtige Menschen wegsterben.“
Launiger Plausch mit der Schauspielerin
Im zweiten Teil des Abends übernimmt Moderator Tobias Horten das Mikrofon und lässt einen launigen Plausch entstehen. „Begabung“, so Hoger, „stört bei der Berufswahl als Schauspieler nicht. Aber vor allem muss man es wollen.“ Sie erzählt, wie sie vom Theater zum Fernsehen kam. „Damals waren die Kollegen entsetzt, wenn man zum Fernsehen ging. Heute schlagen sie sich drum“. Auf die Frage aus dem Publikum, wie sie mit dem Alter umgehe, ist ihre schlagfertige Antwort: „Ich finde mich schön.“
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Hannelore Hoger las aus ihrer Biographie
Aus dem Publikum kommt auch Barbara Essling-Sieler. Die Kriminalhauptkommissarin bescheinigt Hannelore Hoger wie gut und glaubwürdig sie die Bella Block spiele. Das freut die Charakterdarstellerin, doch sie macht auch keinen Hehl daraus, dass sie froh ist, dass diese Geschichte nun auserzählt ist. „Es gibt noch zwei fertige Filme. Dann ist Schluss mit Bella Block. Ich habe sie dann 25 Jahre gespielt und sie ist zu Ende gespielt. Es war auch immer schwieriger, die Drehbücher für Bella Block zu schreiben.“

Nach einem weiteren kleine Auszug aus ihrem Buch, zum einen über Krimis, zum anderen über Sex, Erotik und Liebe, wird der Stift gezückt und es gilt für Hannelore Hoger den vielen Fans ihr Buch zu signieren. Sie tut es mit Routine und persönlichem Einsatz, genau wie Bella Block im Film. Irgendwie sind sie sich wohl doch in allen den Jahren ein bisschen miteinander verschmolzen.
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