Deutschkurse des St.-Ursula-Gymnasiums begeistert von „Die Physiker“

Rezension einer Schülerin


Den Attendorner Schülern gefiel die Umsetzung des Stückes auf der Bühne. von Loredana La Rocca
Den Attendorner Schülern gefiel die Umsetzung des Stückes auf der Bühne. © Loredana La Rocca

Attendorn/Lennestadt. Vier Deutschkurse des St.-Ursula-Gymnasiums Attendorn haben jetzt die  Aufführung von „Die Physiker“ im PZ Meggen besucht. Schülern Emilia Motyka hat dazu folgende Rezension verfasst:


„Vier unserer Deutschkurse der Einführungsphase besuchten mit 70 Schülern die Theateraufführung „Die Physiker“ im Theater der Stadt Lennestadt. Grund dafür war, dass wir das gleichnamige Drama von Friedrich Dürrenmatt im Unterricht behandelt haben und nun sehen wollten, wie eines der deutschlandweit am meisten aufgeführten Stücke szenisch umgesetzt wird.

In der Inszenierung von Herbert Olschok führte das Tournee-Theater-Thespiskarren das Stück mit unter anderem Hellena Büttner in der Rolle der „Frl. Dr. von Zahnd“ und Peter Bause in der Rolle des „Möbiusʾ“ auf.
 von Loredana La Rocca
© Loredana La Rocca
Auffallend war zunächst einmal die Nähe zum Original. Inhaltlich sowie gestalterisch fanden wir, dass sich das Stück größtenteils an der Textvorlage orientierte. Bis auf einige Ausnahmen in der Bühnengestaltung sowie der Umgestaltung der Sprechsituation an einigen Stellen, wie z.B. am Ende des ersten Aktes, als Möbius den Psalm Salomos in ein Abspielgerät spricht, anstatt - wie im Drama beschrieben - zu seiner Familie zu sprechen.
Der verrückte Möbius
Das Fehlen der Söhne Möbiusʾ und des Missionars Rose in dieser Szene irritierte und verwunderte uns. Dennoch wurde mit dieser Abweichung vom Original die Verrücktheit Möbiusʾ hervorgehoben.

Als räumlich verwirrend empfanden wir zudem die hohe Anzahl an Türen, da im Drama nur von einem Salon mit drei Türen, die zu den Räumen der drei verrückten Physiker führen, geschrieben wird. Verstärkt wurde diese Verwirrung durch das Hin- und Herlaufen der Schauspieler zwischen den verschiedenen Türen.
 von Loredana La Rocca
© Loredana La Rocca
Zwar hatten wir uns die Schauspieler jünger vorgestellt, wie z. B. Frau Rose und Möbius, die trotz des hohen Alters als Mutter und Vater mehrerer Jugendlicher dargestellt wurden. Jedoch wirkte sich das Alter der Schauspieler nicht auf deren authentische Auftritte aus.

Zurückblickend war die Mehrheit unseres Kurses der Meinung, dass die Figur des Einsteins schauspielerisch am besten umgesetzt wurde. Nicht nur optisch erinnerte er uns sehr an den Wissenschaftler Einstein, wir hielten auch seinen Auftritt für den ausdrucksstärksten.
Erzähler als Ergänzung
Da vermutlich nicht jeder Zuschauer das Drama vor dem Theaterbesuch gelesen hat, sind wir als Kurs auf die Idee gekommen, dass ein Erzähler, welcher in den Handlungsort und die Handlung des Dramas einleitet, eine gute Ergänzung gewesen wäre.

Abschließend möchten wir noch erwähnen, dass diese Inszenierung des Tournee-Theater-Thespiskarren der Ernennung zum „Publikumsrenner“ als „meistgespieltes Stück auf deutschen Bühnen“ alle Ehre macht. 

Für uns war der Besuch der Vorführung und die anschließende Auseinandersetzung mit der Umsetzung des Stücks eine echte Bereicherung.“
Schulklassen immer willkommen
„Es hat uns sehr gefreut, dass mal wieder eine Schulklasse den Weg ins Theater gefunden hat und unser Angebot an literarischen Stücken für den Unterricht den Anlass hierfür gab“,  so der Geschäftsführer der Kulturgemeinde Jürgen Kalitzki.

Für Schulklassen hält die Kulturgemeinde ein besonderes Angebot vor: „Im Klassenverbund bieten wir die Karte für 9 Euro an“, erläutert Jürgen Kalitzki, Weitere Infos unter www.kulturgemeinde-hundem-lenne.de oder in der Geschäftsstelle unter Tel. 02723/608403.
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