Brandbekämpfer und Sammler aus Leidenschaft

30 Jahre Feuerwehrmuseum: Ein Rundgang mit Ulrich Johannes


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 von s: Ina Hoffmann
© s: Ina Hoffmann

Seit nunmehr drei Jahrzehnten gibt es das Feuerwehrmuseum in Attendorn. Der runde Geburtstag der Einrichtung wurde am Sonntag, 21. August, gefeiert. Ein Rundgang und eine Erinnerung an die Ursprünge des Langzeitprojekts mit Ulrich „Uli“ Johannes, dem Vorsitzenden des Museumsvereins.


„Mein Vater Werner Johannes war damals begeisterter Feuerwehrmann. Und so wurde die Feuerwehr nicht nur sein Hobby, sondern auch seine Leidenschaft. Er sammelte über Jahre hinweg eine große Zahl an Exponaten rund um die Feuerwehr an“, erzählt Ulrich Johannes.
Zur 100-Jahr-Feier der Feuerwehr im Jahr 1985 stellte man viele der Exponate in den Schaufenstern der ortsansässigen Einzelhändler aus. „Die Leute waren begeistert von den alten Stücken. Da war klar: Die kann man nicht einfach wieder auf dem Dachboden verschwinden lassen. Die Stücke muss man ausstellen“, so Uli Johannes. Und so war die Idee zum Feuerwehrmuseum geboren. 1. Vorsitzender des Vereins wurde sein Vater, der begeisterte Sammler Werner Johannes. 1986 wurde die Sammlung in zwei Räumen des Feuerwehrhauses ausgestellt. Doch die Zahl der Exponate stieg beständig an. „Alles, was wir hier heute zeigen können, sind Geschenke und Dauerleihgaben von begeisterten Feuerwehrmännern und Fans“, sagt Uli Johannes beim Rundgang durch das Feuerwehrhaus. Schnell wurden die Räumlichkeiten zu klein für die Sammlung. Ein eigenes Museum musste her.
Ein eigenes Museum musste her
Mit der Unterstützung von 20 heimischen Unternehmen und der tatkräftigen Hilfe von 150 Feuerwehrkameraden wurde drei Jahre lang in Eigenleistung ein eigenes Museumsgebäude direkt neben dem Feuerwehrhaus gebaut, das 1992 eröffnet wurde. „Jetzt haben wir auch Platz für die Großfahrzeuge. Die Einsatzfahrzeuge wie der Opel Blitz, unsere Trecker oder das Motorrad haben Platz in unserer Halle. Und wenn wir jetzt das 30-jährige Jubiläum feiern, fahren wir die Fahrzeuge vor das Museum. So haben wir eine Menge Platz für Bänke und gleichzeitig tolle Blickfänger vor der Tür“, erklärt Uli Johannes.
Und weil die Sammlung immer noch weiter wächst, wurde vor 14 Jahren noch eine Empore in die Halle gebaut, auf der weitere Stücke ausgestellt werden können. So verfügt das Museum jetzt über 700 Quadratmeter Fläche.
Pumpen, Orden, Feuerlöscher
Und die ist voll mit unzähligen Ausstellungsstücken: Orden, Pumpen, Feuerlöscher, Abzeichen, Feuerwehrjacken und vieles mehr. Bei der Frage nach der Zahl der Stücke muss Uli Johannes lachen. „Das kann ich gar nicht exakt sagen. Es ist über die Jahrzehnte so vieles zusammengekommen… Es sind wohl mehr als 12.000 verschiedene Exponate“. Inzwischen sind es so viele, dass die Ausstellung immer wieder gewechselt wird, um alle Stücke zeigen zu können. Neun weitere Großfahrzeuge warten in einer weiteren Halle auf ihren großen Auftritt. „Alle Fahrzeuge, die wir hier zeigen, waren auch in Attendorn und Umgebung im Einsatz. Da sind wir sehr stolz drauf“, so Johannes.
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Brandbekämpfer und Sammler aus Leidenschaft
Im Gegensatz dazu zeigen die anderen Exponate die Geschichte der Feuerwehren weltweit. Stücke aus Norwegen, Belgien, den Vereinigten Staaten, der Schweiz und vielen weiteren Ländern sind im Museum zu bewundern. „Das Herzstück sind die 150 Feuerwehrhelme aus aller Welt. Ein toller Anblick“, schwärmt Uli Johannes. Vor zehn Jahren übernahm er den Vorsitz des Museumsvereins von seinem Vater Werner übernommen. Dass er die Leidenschaft für die Feuerwehr von ihm geerbt hat, merkt man gleich. „Die Feuerwehr ist unser Hobby und unsere Leidenschaft. Natürlich bin ich auch aktiver Feuerwehrmann“, berichtet der stellvertretende Löschgruppenführer. Auch sein Vater Werner ist beim 30-jährigen Jubiläum wieder im Museum unterwegs, gibt spontan Führungen durch die Räumlichkeiten und erzählt Anekdoten zu dem ein oder anderen Stück.
Museum zum Anfassen
„Wir sind ein Museum zum Anfassen. Hier können die Kinder, die als Schulklassen zu uns kommen, auch selbst die Feuerlöscher in die Hand nehmen“, erklärt Uli Johannes. „Die Kinder können die Geschichte der Feuerwehr eigenständig entdecken“.
Wer das Attendorner Feuerwehrmuseum besuchen möchte, hat von April bis Oktober an jedem ersten und dritten Wochenende im Monat die Gelegenheit dazu.
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