Attendorner Pfarrer will als Superintendent die Zukunft mitgestalten

Dr. Christof Grote kandidiert für Leitungsamt


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Dr. Christof Grote vor der Attendorner Erlöserkirche. von Sigrid Mynar
Dr. Christof Grote vor der Attendorner Erlöserkirche. © Sigrid Mynar

Attendorn. Pfarrer Dr. Christof Grote aus Attendorn bewirbt sich um das leitende Amt des Superintendenten im Evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg. Als einer von zwei Anwärtern möchte er die Nachfolge von Superintendent Klaus Majoress, der nach mehr als 20 Jahren Amtszeit am 31. August in den Ruhestand geht, antreten.


Dr. Christof Grote, 1964 in Bielefeld geboren, studierte in Bethel, Heidelberg und Münster und promovierte als Diakoniewissenschaftler in Heidelberg. Danach arbeitete er zunächst als Vikar und Pfarrer im Entsendungsdienst im Kirchenkreis Halle/Westfalen, bevor er 1997 den Dienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Attendorn übernahm.
Soziales Engagement
Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit gründete er im Jahr 1999 die Attendorner Tafel und 2017 das Begegnungs- und Sozialzentrum „lebensfroh. Kirche im Laden“. Verheiratet ist Grote mit der Schulpfarrerin Christiane Berthold, gemeinsam haben sie zwei erwachsene Kinder.

Den Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg kennt Dr. Christof Grote bestens. Seit 2000 engagiert er sich als stellvertretender Assessor im Kreissynodalvorstand. Außerdem ist er Diakoniepfarrer für die heimische Region und seit vielen Jahren auch Delegierter auf der westfälischen Landessynode.
Mitgliederzahl schrumpft
„Gerade in Zeiten, in denen sich so viel wandelt, möchte ich die Zukunft mitgestalten“, nannte er beim Pressegespräch am Montag, 25. Mai, seine Motivation, sich um das anspruchsvolle Amt zu bewerben. Hatte der Kirchenkreis im Jahr 2000 noch 112.000 Mitglieder, sind es heute 80.000. Zum Teil sei dies dem demografischen Wandel geschuldet, aber jeder Austritt tue weh. „Ich möchte, dass wir selbstbewusst unsere Botschaft weitersagen und uns den zentralen Fragen der Zukunft stellen.“

Dr. Grotes Intention ist es, dass Gottesdienste nicht „gehalten“ sondern von den Gemeindemitgliedern „mitgefeiert“ werden. Der Wunsch nach Spiritualität sei da, ist sich Dr. Grote sicher. Das hätten in den vergangenen Wochen auch die hohen Zugriffzahlen auf die Corona-bedingten Onlineangebote wie tägliche Andachten und Sonntagsgottesdienste per Livestream gezeigt. Da wirke der Ausbau der digitalen Möglichkeiten wie ein Beschleuniger und das müsse man nutzen.
 von Sigrid Mynar
© Sigrid Mynar

Mehr Kooperationen wegen sinkende Mitgliederzahlen sieht er als wichtiges Zukunftsthema. „Doch das muss unter Erhaltung der Angebote stattfinden“, so Dr. Grote. Als die drei Kernkompetenzen, um der herausfordernden Aufgabe des Superintendenten gerecht zu werden, sieht Dr. Grote „ein Herz für Menschen, Sinn für Zahlen und Strukturen und ein Ohr für Gott, um seine Botschaft weiterzugeben“.

Mit diesem Anspruch will er sich am 25. September dem rund 100-köpfigen Gremium der Kreissynode in der Schützenhalle Lüdenscheid zur Wahl stellen.
Infos zum Kirchenkreis
  • Der Evangelische Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg ist im Jahr 2000 aus den ehemaligen Kirchenkreisen Lüdenscheid und Plettenberg erwachsen. Er umfasst den südlichen Märkischen Kreis und den Norden und Osten des Kreises Olpe.
  • Zum Kirchenkreis gehören 23 Kirchengemeinden. Der Kirchenkreis besteht aus knapp 80.000 Gemeindemitgliedern (Stand 2018) und hat 36 Gemeindepfarrstellen und 12 Funktionspfarrstellen.
  • Aus dem Kreis Olpe gehören die evangelischen Christen aus Attendorn, Finnentrop, Lennestadt und Kirchhundem zum Evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg.
  • Die evangelischen Christen aus Olpe, Drolshagen und Wenden gehören dagegen traditionell zum Evangelischen Kirchenkreis Siegen, der 26 Kirchengemeinden mit knapp 115.000 Mitgliedern umfasst.
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