Karnevalisten des TV Rönkhausen übergeben entführte Fahne in Köln

Kostümsitzung der „Grossen Allgemeinen Karnevalsgesellschaft“


  • Finnentrop, 15.02.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

 von privat/Dirk Loerper
© privat/Dirk Loerper

Rönkhausen/Köln. Wenn Prinz Daniel I. Helmig am Großsonntag, 26. Februar, das Narrenzepter bei der Prunksitzung an seinen Nachfolger gibt, dann endet für ihn ein Jahr der Regentschaft mit vielen Höhepunkten. Einer dieser ganz besonderen Momente war jetzt der Besuch der Kostümsitzung der „Grossen Allgemeinen Karnevalsgesellschaft von 1900 Köln (GA)“, zu dem die Rönkser eingeladen waren – und wo sie auch gleich die Bühne eroberten. Das hatten sie sich mit einer „Entführung“ verdient.


Aber der Reihe nach: Seit vielen Jahren besucht die Abteilung Karneval des TV Rönkhausen mit vielen Elferratsmitgliedern und Karnevalsfreunden den traditionellen Herrenfrühschoppen der Grossen Allgemeinen Karnevalsgesellschaft Köln. Nach vielen Sitzungen im Ostermannsaal des Sartory Köln fand der sonntägliche Herrenfrühschoppen 2016 im Sion Brauhaus Köln statt. Unter dem Motto „Zurück zu den Wurzeln“ ging es damals hoch her. Mittendrin: Die Karnevalisten aus Rönkhausen.

Nach vielen lustigen Stunden stellte die Sauerländer Feierfront bei der After-Show-Party fest: Die Karnevalisten der GA hatten ihre über 100 Jahre alte Standarte mit Fahne im Saal vergessen. Daher entschlossen sich drei Rönkhauser Elferratskollegen, die Fahne zu retten und im Sauerland in Sicherheit zu bringen. Kurz darauf wurden die jecken Freunde aus dem Rheinland über die erfolgreiche Rettungsaktion informiert. Und da Unachtsamkeit nicht ohne Strafe sein darf, stellten die Rönkser ihre Lösegeldforderung, denn im Kölsche Fastelovend ist es alter Brauch, dass sich die Gesellschaften untereinander „beklauen“, um das Diebesgut nachher wieder auszulösen.
Lösegeld: elf Freikarten
Also reisten am Großsonntag 2016 der Geschäftsführer Thomas Timpe und Marketingvorstand Max Rheinländer der GA zur Prunksitzung in Rönkhausen, um die Fahne ordnungsgemäß auszulösen. Bei der Prunksitzung holte Jens Nagel die beiden auf die Bühne. Die Vertreter der GA hatten als „Auslöse“ einen traditionellen Bierdeckelvertrag (ebenfalls kölscher Brauch) dabei, welcher den Rönkser Karnevalisten elf Freikarten im Wert von knapp 450 Euro für deren große Kostümsitzung 2017 im altehrwürdigen „Sartory Saal“ zu Köln sicherte. Für so einen Preis konnte die Standarte natürlich wieder ins Rheinland ziehen.

Am Freitag, 10. Februar, fuhren gleich 46 Jecken aus Rönkhausen, bestehend aus dem Elferrat mit Frauen, Prinz Daniel I. Helmig und dem Prinzengefolge, nach Köln zur Kostümsitzung. Im Gepäck ein „Bier-Pokal“, versehen mit dem Logo des TV Rönkhausen, Abteilung Karneval, und der Aufschrift: „Rönk’sen Helau grüßt Kölle Alaaf“ sowie zwei große Eimern Bockwurst. Ein Gastgeschenk für die im Jahre 2017 dann seit elf Jahren bestehende Freundschaft zu den Kölner Karnevalisten.
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Karnevalisten des TV Rönkhausen übergeben entführte Fahne in Köln
Der besondere Clou: Prinz Daniel I. und sein Gefolge durften das Geschenk auf der Bühne vor großem Publikum überreichen. Dafür wurde extra im eng getakteten Programm ein Zeitfenster geschaffen. Erst nachdem die Gastgeschenke ausgetauscht waren, durfte das Kölner Dreigestirn in den Saal einziehen, um den anwesenden Tollitäten und den anderen Gästen ihre Aufwartung zu machen.

Der Gegenschlag für  Rönkhausen folgte sofort: Die GA lud die Rönkhauser zum Sommerfest ein, um die Würste mit jeder Menge Kölsch zu vernichten. „Nehmen wir natürlich an, denn Echte fründe stonn halt zusamme...”, erklärten die Rönkser.
Die GA
Die Große Allgemeine Karnevalsgesellschaft von 1900 Köln e.V. (kurz GA) ist eine der ältesten Gesellschaften im Kölner Karneval. Zurzeit zählen sie fast 300 Mitglieder im Alter zwischen 1 und 90 Jahren. All diese unterschiedlichen Menschen haben ein gemeinsames Interesse: das Kölner Brauchtum zu pflegen, die Gesellschaft im Sinne der Tradition mit Leben zu füllen und in die Zukunft zu führen – kurz gesagt, richtig “Fastelovend zo fiere”.
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