Regimentstöchter Attendorn feiern Jubiläum in der Wagenbauhalle
50 Jahre Tanz und gute Laune
- Attendorn, 03.10.2017
- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion
Attendorn. Mit der Teilnahme am BDK-Qualifikationsturnier am Sonntag, 1. Oktober, in Polheim sind die Attendorner Regimentstöchter in die neue Tanzsportsaison gestartet. Zum Saisonauftakt wurden ein siebter Platz im Marschtanz und ein fünfter Platz im Schautanz erreicht. Nach der Pflicht kam dann am Montag, 2. Oktober die Kür. Da feierten die „Regimentstöchter“ ihr 50-Jähriges Bestehen in der Wagenbauerhalle.
Zuvor waren 90 ehemalige und heutige Regimentstöchter zur Melodie von „Valencia“, dem Markenzeichen der Tanzformation, in die Wagenbauerhalle einmarschiert. Da hatte so mancher die eine oder andere Träne im Auge vor Rührung.
Neben dem leiblichen Wohl gab es auch eine große Tombola. Hauptpreis war ein Tanz der Regimentstöchter. Das Gewinnerlos ging an Bianca Klimpel. Als nächstes sind die Regimentstöchter beim 19. Kattfiller-Tanzturnier am 14. und 15. Oktober in Attendorn zu sehen.
Die Geschichte der Regimentstöchter:
Ein großes Problem war allerdings die rechtzeitige Beschaffung der Kostüme. Aufgrund der guten Kontakte des Gerätewartes Richard Korte mit der Firma Karl Hintzen, Korschenbroich (von der die Karnevalsgesellschaft seit mehr als 40 Jahren die erforderlichen Kostüme ausleiht beziehungsweise ankauft), konnten jedoch die Kostüme rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden. Auch das Problem fehlender Gardestiefel löste sich noch vor Karneval. %%ExtraLine[145819]%%Daher bereicherten die folgenden Regimentstöchter erstmals den Veilchendienstagszug 1967: Doris Morsch, Zita Scheele (geb. Menneckes), Anne Wilmes, Martina Kost, Ingrid Kniep, Brigitte Kost (geb. Trilling), Anne Kost (geb. Beseke) und Ilona Weber.
Bis 1974 gestalteten die Regimentstöchter ihre Tänze selbst. Danach übernahm Rosi und Raimund Isphording die Leitung der Garde, da die Mädchen künftig an Tanzturnieren teilnehmen wollten. Aus diesem Grund konnten sie ihre Tänze nicht in der bisherigen gewohnten Art fortführen. Sie mussten sich den Richtlinien der Tanzturnierordnung des Bundes Deutscher Karneval anpassen. So wurde auch die Zahl der Regimentstöchter von acht auf zehn Tänzerinnen erhöht.
Bei ihrer ersten Turnierteilnahme am 15. November 1975 in Bocholt belegten die Mädchen einen überraschenden achten Platz im Marschtanz. Da es bei Tanzturnieren für Garden nicht nur die Disziplin „Gardetanz“, sondern auch den „Schautanz“ gibt, wurde 1976 erstmals ein Schautanz (Hawaii-Tanz) einstudiert. Dieser Tanz war ein so großer Erfolg, dass er 1977 im Rahmen der Endausscheidung der karnevalistischen Hitparade in Frimmersdorf vom Fernsehen übertragen wurde. %%ExtraLine[145820]%%Im selben Jahr wurde die Stärke der Garde von zehn auf zwölf Mädchen erhöht. Der eigentliche Durchbruch bei Tanzturnieren gelang den Regimentstöchtern, die seit der Session 1979/80 von zwölf auf 16 Mädchen angewachsen waren, zu Beginn des Jahres 1982, als sie sich in Düren sowohl im Marschtanz, als auch im Schautanz für die Deutschen Meisterschaften 1982 qualifizierten. Vorausgegangen war aber ein schwaches Abschneiden beim Westfalenturnier in Münster, wo man nur einen Mittelplatz erreichen konnte.
Nachdem die erste Enttäuschung überwunden war und der Elferrat noch dazu neue Schautanzkostüme genehmigt hatte, packte die Mädchen der Ehrgeiz und ein intensives Training für das nächste Jahr begann. Der Doppelerfolg in Düren, und vor allem der unerwartete Sprung unter die zehn besten Tanzgarden Deutschlands bei den Deutschen Meisterschaften in Karlsruhe, waren natürlich der schönste Lohn für die vielseitigen Anstrengungen. Diesen Rang innerhalb der zehn besten deutschen Tanzgruppen konnten die Regimentstöchter bis heute behaupten und festigen. %%ExtraLine[145821]%%Ein Höhepunkt in der Geschichte der Regimentstöchter war sicherlich der Auftritt der Garde in der Wiener Hofburgredoute am 14. Februar 1987 anlässlich der Verleihung des Ordens „Der liebe Augustin“. Dieser Orden ist die höchste karnevalistische Auszeichnung Österreichs und wird von der Wiener Faschingsgesellschaft an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vergeben. Nicht nur durch ihr tänzerisches Können, sondern auch auf Grund ihrer wirkungsvollen, neuen Gardeuniformen hinterließen die nunmehr 20 Regimentstöchter in der österreichischen Bundeshauptstadt einen nachhaltigen Eindruck.
Um solch schöne Erfolge erringen zu können, müssen natürlich wesentliche Voraussetzungen erfüllt werden. Neben einer guten Choreographie, sportlichem und tänzerischem Können, Trainingsfleiß und Verzicht auf manche Stunde Freizeit, gehören vor allem eine gute Kameradschaft und selbstverständlich manchmal etwas Glück dazu.